Europäische Städte mit der besten und schlechtesten Luftqualität: Uppsala und Slavonski Brod
Die Europäische Umweltagentur (EUA) meldet sich mit neuen Daten und stellt ein Ranking der europäischen Städte für die Jahre 2022 und 2023 basierend auf ihrer Feinstaubbelastung auf. Städte im europäischen Norden schneiden in Bezug auf die Luftqualität am besten ab.
Luftqualität wirkt sich stark auf die Gesundheit aus
Laut der EUA ist die Luftverschmutzung das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa. Ihre negativen Auswirkungen umfassen vorzeitige Todesfälle und Krankheiten wie Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (einschließlich Herzinfarkt und Schlaganfall) sowie eine Schwächung des Immunsystems.
Da Europa über eines der umfassendsten Luftqualitätsüberwachungsnetze der Welt verfügt, kann gemessen werden, in welchen Städten Menschen am meisten gefährdet sind. Es gibt viele europäische Städte, deren Luftqualitätsmesswerte immer noch bedenklich sind, wie die neu veröffentlichten Daten zeigen. Dies gilt trotz der Tatsache, dass sich die europäische Luftqualität in den letzten 30 Jahren durch politische Maßnahmen verbessert hat.
City Air Quality Viewer zeigt typische Luftqualität
Um herauszufinden, welche europäischen Städte gute bzw. schlechte Luft haben, wird der Feinstaub gemessen – die Konzentration von Partikeln in der Luft. Diese werden global als PM2,5-Werte bezeichnet. Im City Air Quality Viewer der EUA werden 375 Städte basierend auf ihren durchschnittlichen PM2,5-Werten aus den Jahren 2022 und 2023 nach ihrer Luftqualität gerankt. Die Karte basiert auf Daten, die von 500 Messstationen in städtischen Gebieten der EWR-Mitgliedstaaten gesammelt wurden.
Schweden und Portugal führen
Zwei schwedische Städte, Uppsala und Umeå, führen die EUA-Liste der Städte mit der geringsten PM2,5-Belastung an. Faro in Portugal hat die drittniedrigste Verschmutzung, gefolgt von Reykjavik in Island und Oulu in Finnland. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass die langfristige Feinstaubbelastung (PM2,5) 5 μg/m³ nicht überschreiten sollte, um die Gesundheit zu schützen. Nur 13 europäische Städte erfüllen diesen Standard, darunter vier nördliche Hauptstädte: Reykjavik, Tallinn, Stockholm und Helsinki. Auf Länderbasis haben Schweden, Portugal, Island, Finnland, Estland und Norwegen Städte mit einer langfristigen Feinstaubkonzentration unter diesem WHO-Grenzwert.
Feinstaubbelastung in Kroatien am höchsten
Slavonski Brod in Kroatien wies mit 26,5 μg/m³ die höchste PM2,5-Belastung auf. Dieser Wert ist fünfmal so hoch wie der WHO-Richtwert und liegt über dem von der Europäischen Union 2008 festgelegten Jahresgrenzwert von 25 μg/m³ für Feinstaub bei langfristiger Exposition. Die polnische Stadt Nowy Sacz war am zweithöchsten belastet und lag knapp unter dem EU-Jahresgrenzwert. Ganz unten im Ranking befinden sich die italienischen Städte Cremona, Vicenza, Padua, Venezia und Piacenza.
EU: Verbesserung der Luftqualität
Im Europäischen Green Deal wurde ein Aktionsplan zur Bekämpfung der Luftverschmutzung festgelegt. Das Ziel ist es, die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch Feinstaub bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 2005 zu senken. Gesundheitliche Auswirkungen durch die langfristige PM2,5-Belastung sollen bis 2050 eliminiert werden. Diese Ziele sind vage formuliert und lassen sich ohne Anpassung der EU-weiten Luftqualitätsnormen wohl nicht umsetzen. Diese Normen legen Luftqualitätsstandards für 12 Luftschadstoffe fest und sollen laut der Europäischen Umweltagentur demnächst aktualisiert oder an die WHO-Leitlinien angepasst werden.
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