European Retail Startup Night 2024: Aiperia holt ersten Platz mit KI-Lösung gegen Food-Waste
Gestern Abend fand zum sechsten Mal in Folge die European Retail Startup Night (ERSN) im „Jo&Joe, IKEA Westbahnhof“ statt, veranstaltet vom Österreichischen Handelsverband und Austria Wirtschaftsservice (aws). Nachdem Handelsverband-CEO Rainer Will den Abend eröffnet und Ben Ruschin von Big Cheese Ventures eine Keynote gehalten hatte, pitchten sechs Startups ihre Retail-Lösungen vor einer Jury und 180 Teilnehmenden. Zum Finale des Abends wurden Aiperia, bgood und Sticklett als Retail-Startups des Jahres ausgezeichnet.
Der Handel steht nicht still: Innovative Retail-Lösungen
Warum Events wie dieses wichtig sind: Wir leben in einer Zeit, in der Markt- und Technologieentwicklungen rasant voranschreiten, was den Austausch über Kundenerwartungen und zukünftige Trends entscheidend macht.
Bei der gestrigen ERSN ging es einerseits darum, innovative europäische Retail-Lösungen vor den Vorhang zu holen und diese mit der österreichischen Handels- und Investorenszene zu vernetzen. Andererseits standen die Vernetzung der Gründer:innen untereinander sowie mit (potenziellen) Partnern im Vordergrund. Als Kooperationspartner waren dieses Jahr eine Reihe erstklassiger Sponsoren an Bord: REWE Group, EY, invest.austria, Austrian Startups, the female factor, IKEA, Mediashop, CRIF, Skinnovation und Food Innovators. Trending Topics war als Medienpartner vor Ort.
6 Startups aus 50 Bewerbungen ausgewählt
Dieses Jahr gingen rund 50 Bewerbungen ein, die im Vorfeld einem strengen Auswahlverfahren unterzogen wurden. Letztendlich durften folgende sechs Startups am 24. Oktober ihre Lösungen und das dazugehörige Geschäftsmodell in drei Minuten live auf der Bühne präsentieren: Happy Cart, Aiperia, BeVi AI, Afreshed und Sticklett.
ERSN-Gewinner 2024: Aiperia aus Deutschland
Den ersten Platz als Retail-Startup des Jahres belegte Aiperia aus Deutschland mit seiner KI-basierten Planungslösung gegen Lebensmittelverschwendung. Co-Founder Franz Seubert überzeugte die hochkarätige Jury, bestehend aus Florian Haas (EY Österreich), Maria-Beate Landl (MAXFIVE), Bernhard Lehner (startup300) und Georg Sladek (RWA Agro Innovation Lab), mit seiner SaaS-Lösung, die es erstmals ermöglichen soll, den Bedarf an frischen Lebensmitteln vorab zu planen – und zwar von der Produktion bis zum Supermarktregal. Damit wird gegen ein großes Problem angekämpft: In Europa werden jährlich 1.400 Lkw-Ladungen frischer Lebensmittel verschwendet.
Als Hauptgewinn erhielt Franz Seubert zwei Skinnovation-Tickets, ein Beratungspaket von EY und ein Ticket für alle Veranstaltungen des Handelsverbands im Jahr 2025.
bgood und Sticklett ebenfalls ausgezeichnet
Platz zwei belegte Christoph Hantschk von bgood mit seiner Super-App „goodbag & goodcup“ für mehr Nachhaltigkeit. Dabei können Punkte gesammelt werden, um beispielsweise Bäume zu pflanzen, Ozeane zu reinigen oder nachhaltige Produkte über Partnerschaften mit Einzelhändlern zu erwerben. Sticklett von Markus Schicho gehört zum Bereich „Childcare Revolution“ und wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Der digitale Sticker „Mary“ überwacht die Temperatur und Atmung des Babys über einen Infrarotsensor, der auf die Kleidung geklebt wird.
Mit leeren Händen ging jedenfalls niemand nach Hause: Allen Startups wurden Preise für ihre Teilnahme überreicht.
Retail-Startups im Zeitalter der Plattformökonomie
Nach den Startup-Pitches, durch die Moritz Weinhofer und Helen Krüger (beide aws) führten, hielt der Abend ein spannendes Panel bereit, mit Oliver Allmoslechner (Wonnda), Vada Prosquill (Leaders in Heels), Stefan Kotynek (STAMAG), Niki Futter (invest.austria & Angels United) sowie Victoria Neuhofer (Damn Plastic). Sie unterhielten sich mit Moderatorin Antonia Rinesch unter anderem über die Chancen und Herausforderungen, vor denen Händler:innen in Zeiten zunehmend präsenter Online-Plattformen stehen.
Ein voller Erfolg: European Retail Startup Night 2024
Nachdem Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will und Helen Krüger (aws) den Retail-Startups des Jahres 2024 ihre Awards übergeben hatten, ging es für die Teilnehmenden weiter zu Afterwork-Drinks und Networking.
Rainer Will vom Handelsverband: “Ohne Startups könnten wir kaum Innovation im Handel vorantreiben“