Carbon Removal

Evercraft: Österreichisches Startup wandelt CO2 energieeffizient in Carbon-Produkte um

Die Evercraft-ACA-Anlage © Evercraft
Die Evercraft-ACA-Anlage © Evercraft
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Carbon Removal ist ein Konzept, an dem heute schon viele Startups arbeiten. Dabei handelt es sich um die Möglichkeit, CO2 aus der Atmosphäre abzuscheiden und langfristig zu speichern beziehungsweise für verschiedene Zwecke wiederzuverwenden. Ein in Österreich gegründetes Jungunternehmen, das diesen Prozess wesentlich energieeffizienter machen will, ist Evercraft. Das 2023 gegründete Startup hat in diesem Jahr in Ried im Innkreis seine erste „Advanced Carbon Absorption“-Anlage (ACA) in Betrieb genommen.

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Carbon ist „Rohstoff der Zukunft“

Evercraft hat das Ziel, Methan und CO2 in Carbonprodukte umzuwandeln. Anstatt mit hohem Energieaufwand den Kohlenstoff abzutrennen, setzt die Jungfirma auf einen energiearmen katalytischen Prozess. Dafür schließt das Team seine ACA-Anlage an eine CO2-emittierende Anlage, wie zum Beispiel eine Biogasanlage, an. Die ACA-Anlage fängt das CO2 dann ab und verwertet es gleich. Dadurch ist es nicht nötig, das entstehende CO2 in die Atmosphäre zu entlassen.

Durch die Anlage lassen sich verschiedene Produkte herstellen, beispielsweise ein Beimischprodukt in der Betonproduktion, ein Ersatzprodukt für Stahl oder eine Alternative für Lithium.  Die erste ACA-Anlage in Ried ist angeschlossen an die Methantankstelle einer Biogasanlage. „Biogas hat einen ungefähren Methangehalt von maximal 60 Prozent, der Rest besteht zu großen Teilen aus CO2, welches im Normalfall in die Atmosphäre gelassen wird. Hier kommen wir ins Spiel. Wir nehmen das abgespaltene CO2, katalysieren es und verarbeiten es zum Rohstoff der Zukunft, Carbon“, sagt Mario Wagner, der Geschäftsführer von Evercraft.

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Evercraft will Carbon energieautark produzieren

In der Referenzanlage verarbeitet das Startup nach eigenen Angaben täglich 300 Kilogramm CO2 zu 50 Kilogramm Carbon. Größere ACA-Anlagen könnten sogar mehrere Tonnen CO2 an einem Tag verwerten. Carbon ist dem Startup zufolge um 100 Mal stärker und rund 83 Prozent leichter als Stahl. „Bisher war die Herstellung des Carbons einfach unwirtschaftlich, da herkömmliche Technologien zu kostspielig und energieaufwändig sind. Gerade in Zeiten von hohen Energiepreisen“, so Wagner. Als besonders zuverlässig und vielversprechend haben sich Carbon Nanotubes (CNTs) erwiesen, die aufgrund ihrer röhrenförmigen Struktur stärker als Stahl seien und eine vielfach höhere Leitfähigkeit als Kupfer besitzen.

Evercraft möchte die emissionsfreie Produktion von Carbon aber noch weiter entwickeln und energieautark produzieren. Helfen dabei soll die Low Temperature Conversion. Mittels dieser Anlage soll es möglich sein, Hausmüll, Klärschlamm oder Reifen zu erhitzen anstatt sie zu verbrennen. „Dabei entsteht ein synthetisches Gas, welches in weiterer Folge zur Energiegewinnung eingesetzt werden kann. Dadurch können sowohl die LTC- als auch die ACA-Anlage autark betrieben werden und erzeugen Strom, statt ihn zu verbrauchen“, erklärt Wagner.

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Projektfinanzierung durch Blockchain

Evercraft liegt eine bestimmte Inputquelle ganz besonders am Herzen: „Unsere Naturgebiete und Ozeane sind voll mit Restmüll verschiedenster Art. Wir wollen diesen Müll aus der Natur bergen und weiterverwerten. So können wir eine nachhaltige Zukunft gestalten, ohne auf Primärrohstoffe angewiesen zu sein und säubern die Umwelt zugleich“, erklärt Wagner.

Bei seiner Finanzierung setzt das Jungunternehmen übrigens derzeit noch nicht auf Risikokapital, sondern auf die Förderung durch die Community mittels Blockchain-Technologie. Ein eigener Token soll es den Beteiligten ermöglichen, ein Mitspracherecht zu haben. Um diesen Prozess regulatorisch zu beschleunigen, hat das Startup eine AG in der Schweiz gegründet.

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