Exakt Health: Maximilian Tayenthal investiert in Startup ehemaliger Mitarbeiter
Vom Fintech zum HealthTech: Die zwei ehemaligen N26-Mitarbeiter Lucia Payo und Philip Billaudelle haben sich beim Ex-Arbeitgeber zum Gründen inspirieren lassen und bringen heute mit Exakt Health eine Physiotherapie-App für Sportverletzungen auf den Markt, die für die Nutzer kostenlos ist. Ihr ehemaliger Chef, N26-Mitgründer Maximilian Tayenthal ist den beiden aber nicht böse, ganz im Gegenteil: Mit anderen Investoren steigt er bei dem Berliner Startup ein.
Neben Tayenthal, am Papier einer reichsten Österreicher, beteiligen sich auch Inventures.vc, Gloria Bauerlein (Ex-Kry), Cornelia Hoppe (Done! Berlin), Lina Behrens (Flying Health), Kelly Ford (ehemaliger CMO N26), Gemma Bloemen (COO Elder), Michelle Capiod (Co-Founder Blume Equity) und Nicolas Kopp (ehemaliger US-CEO von N26) an der Runde, die etwa 420.000 Euro (500.000 Dollar) für das Startup einbringt. Tayenthal steht mit N26 aktuell vor einer großen Finanzierungsrunde, die die Bewertung der Neobank noch einmal ordentlich anheben könnte (mehr dazu hier).
Nach der Gründung im Jänner 2021 haben es Payo und Billaudelle ziemlich schnell geschafft, ihre App als europäisches Medizinprodukt zu zertifizieren – so können sie es mit dem heutigen Marktstart für Nutzer in der gesamten EU und UK öffentlich zugänglich machen. „Die Suche nach verlässlichen medizinischen Informationen im Internet ist frustrierend, weil man zu häufig keine passende oder widersprüchliche Meinungen findet“, sagt Philip Billaudelle, CEO von Exakt Health.
Zebras & Unicorns: Der HealthTech-Investor, der die großen Tabuthemen angeht
Krankenkassen decken Kosten
Und weiter: „Wir bereiten validierte medizinische Informationen und individuelle Behandlungsempfehlungen für die Nutzer leicht verständlich auf, damit diese genau wissen wie sie sich am Besten von ihrer Verletzung erholen können. Unsere Zertifizierung als Medizinprodukt unterstreicht unser Bekenntnis zu hohen medizinischen Standards.“ Unterm Strich soll sich jeder Patient, der sich etwa eine Achillessehnenverletzung zugezogen hat, einen individuellen Therapieplan zusammen stellen können, anstatt sich analog auf den mühsamen Weg zum Therapeuten zu machen.
Eine klinische Pilotstudie, die die positiven Gesundheitseffekte der App validieren soll, muss das Startup noch abliefern – eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme für das neuartige Angebot. Die Gratisnutzung hat übrigens nichts mit Datenauswertung zu tun, sondern mit einem ganz anderen Geschäftsmodell. „Wir verdienen Geld, indem wir mit Krankenkassen und anderen Gesundheitsdienstleistern zusammenarbeiten, um die Kosten des Dienstes zu decken“, heißt es seitens Billaudelle und Payo. Man helfe dem Gesundheitssystem, Kosten zu sparen.
TeleDoc: Der 3-Millionen-Euro-Deal für das Wiener Digital-Health-Startup