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FTX-Crash wirft ernste Fragen für Exchange-Token auf

FTX-Token. © Mariia Shalabaieva on Unsplash
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Er war mal 65 Euro wert, bald wird er unter einen Preis von nur mehr einen Euro fallen: FTT, also der Token der kollabierten Krypto-Börse FTX, und rund um ihn passiert derzeit nichts Gutes. Als der rasche Verfall von FTX begann, stand FTT im Mittelpunkt – weil nämlich eine Unmenge an FTT in der Bilanz der Trading-Firma Alameda Research entdeckt wurde, und Binance daraufhin FTT schnell loswerden wollte. Seither ist nicht nur FTX implodiert, sondern auch der Wert des ERC20-Tokens um fast 99 Prozent verfallen.

Deswegen rücken nun weitere so genannte Exchange-Token ins Visier der Behörden. FTT ist nur einer davon – auch Binance (BNB), Crypto.com (CRO), Huobi (HT), KuCoin (KCS), Bitfinex (UNUS SED LEO) oder Bitpanda (BEST) haben längst ihre eigenen Token auf den Markt gebracht. Meistens dienen sie als eine Art digitaler Gutschein, mit dem Nutzer:innen Trading-Gebühren vergünstigt bezahlen können, allerdings werden sie auch noch zu ganz anderen Dingen verwendet.

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FTT als möglicher Auslöser für den Kollaps

In einer Rede widmete sich am Montag sogar der stellvertretende Gouverneur der Bank of England, Sir Jon Cunliffe, dem FTT-Token. Der von Börse ausgegebene Krypto-Token würde „extreme“ Risiken bergen. „Ein Unternehmen, das seine eigenen ungesicherten Krypto-Assets als Sicherheiten für Kredite und Einschusszahlungen akzeptiert, wie es bei FTX der Fall gewesen sein könnte, schafft ein extremes Risiko – das heißt, wenn das Risiko gegenüber einer Gegenpartei zusammen mit dem Risiko des Ausfalls der Gegenpartei steigt“, sagte Cunliffe in einer Rede am Montag. „Im Fall von FTX gibt es Hinweise darauf, dass  ein Ansturm auf den Krypto-Token FTT der Auslöser für den Zusammenbruch gewesen sein könnte.“

Bereits in der jüngeren Vergangenheit konnte man sehen, wie milliardenschwere Geschäftsmodelle rund um Token innerhalb weniger Tage implodieren können – nämlich als der „Stablecoin“ Terra USD (TUSD) seinen 1:1-Bindung an den US-Dollar verlor, daraufhin immer mehr LUNA-Token von Protokollen produziert wurden, und am Ende der Wert beider Token (durch einen Algorithmus voneinander abhängig) gegen Null stürzte.

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Unterschiedliche Exchange-Token am Markt

Auch in Wien bei Bitpanda ist man sich der neuen Skepsis gegenüber Exchange-Token bewusst. In einem eigenen Blog-Eintrag distanziert sich das Wiener Unternehmen, das vor mehreren Jahren seinen eigenen BEST-Token (ein ERC-20-Token auf Ethereum) herausgegeben hat, sogar namentlich von den Token der Börsen FTX, Binance und Crypto.com. BEST sei nur dazu da, um Nutzer:innen zu belohnen.

„BEST wird fast ausschließlich auf Bitpanda gehandelt, was bedeutet, dass wir nicht dem Liquidationsrisiko anderer Börsen ausgesetzt sind und BEST nicht als Sicherheit bei Finanztransaktionen verwendet wird. BEST ist ein reiner Handels-Token, der die Voraussetzung für die Teilnahme am freiwillig angebotenen Treue- und Belohnungsprogramm mit exklusiven Vorteilen auf unserer Plattform ist, heißt es seitens des Unternehmens. „Unterm Strich ist Bitpanda nicht davon abhängig, dass Nutzer BEST kaufen und halten, es ist einfach eine Möglichkeit für uns, unsere engagiertesten Nutzer:innen zu belohnen.“

Währenddessen hätten andere Exchange-Token auch andere Funktionen. FTT etwa sei als Kollateral für Kredite verwendet worden; CRO würde auch als Belohnung für die Verarbeitung und Überprüfung von Transaktionen im Blockchain-Netzwerk von Crypto.com verwendet werden; und mit BNB könne man Transaktionsgebühren auf der Binance-Blockchain und andere Online-Dienste bezahlen. Wie berichtet versuchen aktuell vor allem Binance und Crypto.com, verlorenes Vertrauen der User wieder gut zu machen.

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