Exit: Maximilian Schirmer verkauft tarife.at um rund 5 Millionen Euro an Geizhals
Das Werk von Maximilian Schirmer haben Trending Topics-Leser in den vergangenen Jahren immer dann präsentiert bekommen, wenn es um Preisvergleiche für iPhones und andere Smartphones sowie passende Tarife gegangen ist. Nun kommt Schirmer mit den ganz großen Neuigkeiten ums Eck: Er hat sein Vergleichsportal tarife.at an das große, ursprünglich in Österreich gegründete Preisvergleichsportal Geizhals verkauft.
Geizhals, das zu 91 Prozent der New Media Beteiligungs GmbH und damit dem großen deutschen Heise-Verlag gehört, bezahlt Schirmer zufolge einen „mittleren Millionenbetrag“ (es sind rund 5 Millionen Euro) für sein 2017 gegründetes Unternehmen, das ihm bis zuletzt zu 100 Prozent gehörte. „Die Garantie der Kontinuität war ausschlaggebend für mich. Geizhals gewährleistet den Fortbestand der eigenständigen Marke, die ich weiterhin als Geschäftsführer verantworte“, so Schirmer. „Wir halten an der starken Marke fest. tarife.at wird daher rein wirtschaftlich in die Preisvergleich Internet Services AG hinter Geizhals integriert, nicht aber operativ“, heißt es seitens Markus Nigl, Vorstandsvorsitzender von Geizhals.
„Weiter die Zügel in der Hand“
Schirmer wird die nächsten fünf Jahre fix bei tarife.at bleiben. „Für mich verändert sich nicht wirklich etwas, ich habe alle Zügel in der Hand und kann auf die Ressourcen von Geizhals zurückgreifen“, sagt er im Gespräch mit Trending Topics. er sei weiter für Technik verantwortlich und könne mit Geizhals nun die internationale Expansion angehen. „Geizhals will wachsen. Das machen sie über Internationalisierung, und über neue Verticals, wo Drittmarken zugekauft werden“, sagt er. Eine Kooperation gibt es bereits, denn tarife.at hat Daten zu Smartphones von Geizhals integriert. Umgekehrt ist nun geplant, tarife.at bei Geizhals.at zu integrieren.
Das iPhone 12 ist in Österreich gelandet, und hier sind die Tarife dafür
Schirmer wird als Geschäftsführer bei der Geizhals-Tochter sowohl strategisch als auch operativ die nächsten Jahre an Bord bleiben. Mit dem großen Vergleichsportal, das 280.000 Händler vor allem im Heimelektronikbereich listet und 2020 14,2 Millionen Euro Umsatz machte, besteht schon länger eine Partnerschaft. Geizhals hat sich auch zu 30 Prozent an Compera.at (Strom- und Gasmarkt) beteiligt und zeigt mit der Übernahme, dass es den Ausbau im Bereich Produkt- und Tarifvergleichen im Netz sehr ernst nimmt.
Mit Tarife.at bekommt Preisvergleich Internet Services AG eine Webseite mit monatlich rund 350.000 Besuchern, die 2020 mehr als 50.000 Verträge über das Portal abgeschlossen haben. 2021 soll das um 30 Prozent auf 80.000 wachsen, so das erklärte Ziel. Das Konsumenten dann mittlerweile sehr seltenen Gerätesperren und SIM-only-Tarifen gerne und öfter den Mobilfunker wechseln, kommt tarife.at, das eine Provision von Handynetz-Betreibern für die Vermittlung von Neukunden erhält, natürlich entgegen.
Firma vor der Matura gegründet
Schirmer ist ein Ausnahmeunternehmer, der den Millionen-Exit an Geizhals im Alter von 29 Jahren schafft. Seine Firma, die später zu tarife.at wurde, gründete er noch vor Abschluss der Matura. Bereits mit 16 startete er, in seinem Bereich zu werken, aber konnte er nach Erreichen der Volljährigkeit gründen. Die Domain tarife.at kaufte er sich 2012 um etwa 4.000 Euro von seinem Ersparten und Taschengeld.
Schirmer finanzierte das Ein-Personen-Unternehmen, das seit 2017 als GmbH firmiert, rein aus Erspartem und Taschengeld und studierte nebenbei noch Informatik. Die Algorithmen, die für das Online-Portal werken, programmierte er in Eigenregie und etablierte tarife.at mit einem kleinen Team von nur drei Mitarbeitern. er selbst verewigte sich im Firmennamen – sie heißt tarife.at MS VERGLEICHSPORTAL und trägt sein Namenskürzel in der Mitte.