EZB erhöht Leitzins abermals um 0,25 Prozent
Die EZB hebt die Leitzinsen in der Eurozone weiter an, sie steigen um 0,25 Prozent auf insgesamt vier Prozent an. Mit der Erhöhung war im Vorfeld gerechnet worden, auch wenn etwa die US-Notenbank FED zuletzt auf eine Zinserhöhung verzichtete. Mit der abermaligen Erhöhung soll die nach wie vor hohe Inflation weiter gedrückt werden.
Erstmals seit 2008 auf vier Prozent
Rund zwei Prozent Inflation wünscht sich die EZB langfristig im Mittel. Das Ziel scheint noch weit weg: Laut der Schnellschätzung von Anfang Juni lag die Inflation hierzulande im Mai bei 8,8 Prozent, im restlichen Euroraum bei etwa sechs Prozent. Deutschland etwa vermeldete für den Mai eine Inflationsrate von 6,1 Prozent. Insgesamt handelt es sich nun um die achte Zinserhöhung seit letztem Sommer, damit knackt man auch die Vier-Prozent-Marke – zum ersten Mal seit dem Jahr 2008. Erwartet wird allerdings, dass die EZB den Leitzins weiterhin anheben wird. Die FED etwa hat die Zinsen auf 5,0 bis 5,25 Prozent erhöht, nun aber eine „Zinspause“ eingelegt.
Zinsen steigen
Auch die FED dürfte aber noch nicht am Ende der Fahnenstange angekommen sein, auch in den USA werden die Zinsen wohl noch weiter steigen. Passiert das, wird auch die EZB weiter nachziehen müssen, andernfalls würde der Euro weiter an Wert gegenüber dem US-Dollar verlieren, was die Inflation letztlich wieder in die Höhe treiben könnte. Der Sechs-Monats-Euribor liegt derzeit bei 3,8 Prozent, auch er wird weiter steigen. Der Euribor ist eine der wichtigsten Bezugsgrößen für kurzfristige Kredite, aber auch variabel verzinsten Anleihen. Heißt: Auch die variablen Zinsen steigen weiter. Die vielleicht gute Nachricht am Ende: Die EZB hat auch ihre Prognosen für die Entwicklung der Inflation in der Eurozone präsentiert: 2024 soll der Wert wieder bei drei Prozent liegen, 2025 dann bei 2,3 Prozent.