Fabrik statt Wald: Tesla darf in Deutschland nun doch roden
Für das geplante Tesla-Werk in Deutschland dürfen wieder Bäume umgeschnitten werden. Umweltschützer hatten dem US-Autohersteller Tesla Mitte Februar einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach Eilanträgen der Grünen Liga Brandenburg e.V. und des Vereins für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern e.V. mussten die Arbeiten für die neue Riesen-Fabrik im brandenburgischen Grünheide gestoppt werden – Tesla muss vor Baubeginn nämlich zahlreiche Bäume fällen lassen. Die Meldung ging um die Welt. Jetzt hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Eilanträge zurückgewiesen.
Kein natürlich gewachsener Wald
Damit wurde die Ablehnung der Anträge der Umweltschützer bereits in zweiter Instanz bestätigt. Zuvor hatte sich schon das Verwaltungsgericht in Frankfurt dagegen ausgesprochen. Wie mittlerweile bekannt wurde, handelt es sich bei den Bäumen auf dem betroffenen Gelände nicht um einen natürlich gewachsenen Wald, sondern um eine industriell genutzte Kiefernplantage. Das rund 92 Hektar große Waldstück darf nun gerodet werden.
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Noch keine Baugenehmigung
Für Tesla war das Verfahren ein Rennen gegen die Zeit, denn im März beginnt die Vegetationsperiode. Dann dürfen die Bäume nicht mehr gefällt werden, um die Brutzeit der Vögel zu schützen. Tesla will bereits ab nächstem Jahr Autos in Grünheide produzieren. Die Erlaubnis, die Bäume zu schneiden, ist allerdings kein grünes Licht für diesen Zeitplan. Denn Baugenehmigung hat Tesla noch keine, lediglich die Erlaubnis, bauvorbereitende Maßnahmen umzusetzen. Darunter fällt neben den Rodungsarbeiten etwa auch das Anlegen von Straßen. Falls die Genehmigung nicht erteilt wird, muss der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt und für die Bäume Ersatzflächen aufgeforstet werden.
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