Studie

Facebook lässt Fake News über fossile Brennstoffe oft unangetastet

Facebook bekommt Falschinformationen über die Klimakrise nicht in den Griff © Pixabay
Facebook bekommt Falschinformationen über die Klimakrise nicht in den Griff © Pixabay
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Fehlinformationen über den Klimawandel auf Social Media sind schon seit Jahren ein massives Problem. Auf Twitter führen laut einer Studie der Brown University oft trügerische Bots den Großteil der Debatte (wir berichteten). Auch Facebook schafft es nicht, Fake News über Umweltthemen zu stoppen. Laut einem Bericht des in London ansässigen Thinktanks InfluenceMap haben Öl- und Gasriesen während der US-Präsidentschaftswahl im November vermehrt Werbung auf der Plattform geschaltet, um die politische Debatte über Maßnahmen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung zu beeinflussen. Obwohl das den Richtlinien von Facebook widerspricht, habe der Social-Media-Titan die Anzeigen nicht entfernt.

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„Propaganda für fossile Brennstoffe“

„Trotz der öffentlichen Unterstützung von Facebook für den Klimaschutz lässt das Unternehmen weiterhin zu, dass seine Plattform für die Verbreitung von Propaganda für fossile Brennstoffe genutzt wird. Es ist nicht nur so, dass Facebook seine bestehenden Werberichtlinien nur unzureichend durchsetzt. Es ist auch klar, dass diese nicht mit der dringenden Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen Schritt halten“, heißt es in dem Bericht.

InfluenceMap zufolge gaben 25 Unternehmen der Öl- und Gasindustrie, darunter ExxonMobil, mindestens 9,5 Millionen Dollar aus, um im vergangenen Jahr mehr als 25.000 Anzeigen auf den US-Plattformen von Facebook zu schalten. Diese Werbung erhielten mehr als 431 Millionen Aufrufe. Allein Exxon gab fünf Millionen Dollar aus. Die Anzeigen enthielten laut Bericht allerdings keine direkten Leugnungen des Klimawandels. Stattdessen stellten sie fossile Brennstoffe als umweltfreundlich und als Teil der Lösung dar.

Einen Anstieg der Ausgaben für Facebook-Anzeigen von den Ölriesen gab es im Juli 2020, unmittelbar nachdem der damalige Präsidentschaftskandidat Joe Biden einen Zwei-Milliarden-Dollar-Klimaplan zur Förderung von sauberer Energie angekündigt hatte. Die Ausgaben blieben bis nach der Wahl vier Monate später hoch. „Das deutet darauf hin, dass die Öl- und Gasindustrie Facebook-Werbung strategisch und für politisch motivierte Zwecke einsetzt“, so der Bericht.

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Facebook entfernt wenige Postings

Bei 6.782 Anzeigen der Energiebranche auf Facebook aus dem vergangenen Jahr war die Behauptung enthalten, dass Erdgas ein grüner oder kohlenstoffarmer Brennstoff sei. Laut InfluenceMap zeigte die Social-Media-Plattform auch oft irreführende Anzeigen an, die die Verantwortung für den Klimaschutz vor allem auf die Verbraucher:innen schieben. Dabei sage die Internationale Energieagentur, dass Konsument:innen nur einen relativ geringen Anteil an CO2-Emissionen auslösen. Viel eher sollte die Energiebranche auf nachhaltige Technologien umschalten.

Facebook habe zumindest einige Anzeigen entfernt, weil sie falsche Behauptungen aufstellten oder keinen Haftungsausschluss enthielten, der sie als umweltpolitische Anzeigen kennzeichnete. Das bestätigte die Plattform auch gegenüber dem Guardian. Aber viele andere Anzeigen blieben einfach stehen. Facebook ist berüchtigt dafür, möglichst wenig in die Inhalte auf seiner Plattform einzugreifen. Viele schädliche Inhalte, die als „Meinung“ dastehen, bleiben so aber unangetastet (wir berichteten).

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