Quartalszahlen

Facebook rechnet mit einer Datenschutz-Strafe von 3 bis 5 Milliarden Dollar

Facebook-Mitarbeiter in der Zentrale in Menlo Park, Kalifornien. © Facebook
Facebook-Mitarbeiter in der Zentrale in Menlo Park, Kalifornien. © Facebook
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Die möglichen Folgen des Cambridge-Analytica-Datenskandals und weiteren Datenschutzproblemen von Facebook werden dem Unternehmen teuer kommen. Aus dem aktuellen Quartalsbericht des US-Unternehmens geht hervor, dass mit einer satten Strafe zwischen 3 und 5 Milliarden Dollar rechnet, die die Federal Trade Commission (FTC) verhängen könnte. Deswegen hat Facebook 3 Milliarden Dollar an Rückstellungen gemacht, um für die Geldbuße gewappnet zu sein.

Wenn die FTC, die 2011 schon einmal eine Strafe über Facebook verhängt hat, wirklich bis zu 5 Milliarden Dollar Bußgeld über Facebook verhängt, wäre das ein starkes Signal der US-Regierung ans Silicon Valley. Bisher hat vor allen die Europäische Union satte Strafen verhängt, und zwar gegen Google:

  • 2019: 1,49 Milliarden Strafe wegen dem Missbrauch seiner marktbeherrschenden Position bei „Adsense for Search“
  • 2018: 4,34 Milliarden Euro Strafe für Google wegen  illegalen Praktiken bei Android
  • 2017: 2,42 Milliarden Euro Strafe wegen der Bevorzugung von Google Shopping in den Suchergebnissen

Die FTC ist als eine der wichtigsten US-Behörden bis dato kaum gegen Tech-Unternehmen vorgegangen. Sie verhängte 2012 eine Strafe von 22 Millionen Dollar gegen Google. Facebook kann sich selbst so eine Milliardenstrafe locker leisten. Die Cash-Reserven belaufen sich auf satte 42 Milliarden Dollar, zudem wächst der Umsatz trotz aller Datenschutzskandale stetig. 2018 machte Facebook Umsatz von 56 Milliarden Dollar, dank dem weiter florierenden Werbegeschäft in dem Social Network, dem Messenger und Instagram.

Mehr Investitionen in Privatsphäre

Derweil nimmt sich Mark Zuckerberg vor, mehr in Datenschutz und Privatsphäre zu investieren. „Wir konzentrieren uns darauf, unsere auf die Privatsphäre ausgerichtete Vision für die Zukunft sozialer Netzwerke auszubauen und zu arbeiten
zusammenarbeiten, um wichtige Fragen im Internet zu lösen“, so der Facebook-CEO. seinem Unternehmen wird mittlerweile sogar vorgeworfen, eine Technologie zur Untergrabung von Demokratien zu bieten. Auf der F8-Konferenz, die nächste Woche in San Jose stattfindet, sind diesbezüglich einige Ankündigungen zu erwarten.

Sollte Facebook wirklich mehr in Privatsphäre und Datenschutz investieren, könnte sich das negativ auf sein Werbegeschäft auswirken, das schließlich von der Auswertung von Nutzerdaten lebt. Dazu kommt zunehmende Konkurrenz aus China, wo Apps wie WeChat oder TikTok immer mehr Nutzer binden. Im weiter boomenden Online-Markt Chinas hat Facebook derweil wegen Blockaden keinen Platz.

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