Fairmat: Französisches Recycling-Scale-up sammelt 34 Millionen Euro ein
Das französische Jungunternehmen Fairmat, das sich auf das Recycling von Verbundstoffen von Kohlenstofffasern konzentriert, hat eine 34 Millionen Euro schwere Series A-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Die Jungfirma stellt aus den Kohlenstofffasern neues Material her, das sich in neuen Produkten verwenden lässt. Laut TechCrunch hat Fairmat seit seiner Gründung im Jahr 2020 bereits insgesamt 44 Millionen Euro eingesammelt.
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Geringerer CO2-Abdruck dank Recycling
Angeführt haben die neue Finanzierungsrunde Temasek und CNP (Compagnie Nationale à Portefeuille). Ebenfalls beteiligt sind unter anderem die Pictet Group, Singular sowie The Friedkin Group International. Die Idee hinter Fairmat ist ganz einfach: Das Scale-up sammelt industriell genutzte Kohlenstofffaser-Verbundstoffe ein, die keine Verwendung mehr haben, um daraus neue Materialien herzustellen.
Kohlenstofffasern haben viele Vorteile. Die darin enthaltenen Materialien sind leicht, flexibel und widerstandsfähig. Deshalb finden sich Kohlenstofffaser-Verbundstoffe in Windkraftanlagen oder Flugzeugen. Wenn diese Industrieprojekte das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, kommt Fairmat ins Spiel. Das Material namens „Fairmat Quest“, das die Jungfirma durch Recycling herstellt, soll weniger raffiniert sein als die ursprünglichen Kohlenstofffaser-Verbundstoffe. Es soll dennoch sehr nützlich sein und sich in Alltagsgegenständen wiederfinden. Ein weiteres Argument für das Material ist, dass recycelte Stoffe einen viel geringeren CO2-Fußabdruck als neue Materialien haben.
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Fairmat expandiert 2023 in die USA
Fairmat Quest soll um zehn Mal günstiger sein als neue Verbundstoffe, außerdem soll das Material doppelt so leicht wie Aluminium sein. Das Jungunternehmen hat heute bereits Partnerschaften mit 15 Industriefirmen an Land gezogen, um deren Kohlefaserabfälle zu sammeln. Dazu gehören Hexcel, Tarmac Aerosave, Siemens Gamesa, Dassault Aviation und MerConcept. Es handelt sich um einen hochkonzentrierten Markt, da diese 15 Unternehmen mehr als 35 Prozent der Abfälle aus Kohlenstofffasern in Europa auf sich vereinen.
Am anderen Ende des Marktes arbeiten etwa 30 Hersteller bereits an Prototypen mit dem neuen Material. Zwar nennt das Unternehmen keine Namen, doch es sollen bald Sportartikel, Audioprodukte und Möbel mit Fairmat Quest hergestellt werden. Mit der neuen Finanzierungsrunde will das Scale-up die Verarbeitungskapazität seiner automatischen Sortieranlage schrittweise verbessern. Schließlich sollen 100 Roboter bis zu 3.500 Tonnen Abfälle pro Jahr verarbeiten. Im Jahr 2023 will Fairmat auch in die USA expandieren. Derzeit sind 80 Mitarbeiter:innen für das Unternehmen tätig. Bis 2025 hofft das Jungunternehmen, die Belegschaft auf 400 Mitarbeiter:innen zu erweitern.