FairTec: Fairphone schließt sich mit Partnern für nachhaltigere Handynutzung zusammen
Spätestens seit der Markteinführung des Fairphones 2013 dürfte den meisten Menschen klar geworden sein, wie wenig nachhaltig oft Smartphones produziert und konzipiert werden. Seltene Erden, schwierig abzubauende Rohstoffe, dubiose Fertigungsbedingungen – das sind oft die Rahmenbedingungen. Eine Alternative wollen die Gründer des Fairphones da bieten. Nun vermelden diese weitere Neuigkeiten. Das Unternehmen ist jetzt Teil des FairTec-Kollektives. Zu diesem haben sich neben dem Smartphonehersteller, die Unternehmen TeleCoop, Commown, WEtell und Phone Co-op zusammengeschlossen. Auf der frisch gelaunchten Plattform der Initiative können die User nun direkt faire Smartphones in Kombination mit nachhaltigeren Mobilfunkanbietern und Benutzersystemen mieten oder kaufen. Bisher gilt das aber nur für Kunden aus Deutschland, Frankreich oder Großbritannien.
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Die Verantwortlichen hinter dem Zusammenschluss wollen damit einen „Paradigmenwechsel hin zu einem verantwortlichen Umgang und einer nachhaltigeren Produktion im Technologiesektor“ erreichen, so die Zielsetzung einer aktuellen Aussendung zufolge. Außerdem soll der User so direkten Zugang zu einem nachhaltigen, digitalen Ökosystem erhalten, so die CEO von Fairphone, Eva Gouwens: „Wir wollen Fairphone-Userinnen und User nicht nur ein nachhaltiges Smartphone bieten, sondern allgemein einen positiven Einfluss auf die Welt ausüben: Sei es mit einem Betriebssystem, das die Privatsphäre schützt, einem nachhaltigeren Mobilfunktarif oder einem Leasing-Modell, das uns einen Schritt näher zu einer Kreislaufwirtschaft bringt.“
Mobilfunkanbieter aus 3 Ländern zum Start dabei
Während Fairphone das Smartphone stellt, ist mit WeTell ein Mobilfunkanbieter für Deutschland Teil des Zusammenschlusses, welcher 100 Prozent CO2-neutrales telefonieren und surfen verspricht. Laut eigenen Angaben erreicht das Unternehmen eine Klimapositivität aus einer Kombination aus der Nutzung und Generierung von Ökostrom und CO2-Kompensationsprojekten. Für den französischen Markt ist der dortige Telekommunikationsbetreiber TeleCoop Teil des Kollektives und für den britischen Markt stellt der Anbieter Phone Co-op das Netz. Die Smartphones werden mit dem Open Source-Betriebssystem /e/OS/angeboten. Dieses verspricht ein Privatsphäre-freundlicheres Betriebssystem, da es keine signifikanten Datenmengen der Nutzer speichert.
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Preislich bietet Kombi keine Vorteile
Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft will das Kollektiv neben dem Neukauf auch das Mieten von Smartphones anbieten. Dafür ist der französische kooperative Elektronik-Vermietungsservice Commown mit an Bord. Dieser bietet das Fairphone 3 im Moment für 19, 80 Euro pro Monat in einem Jahresabo an. Auch Services, wie Reparatur oder Wartung, sind in dem Preis laut Anbieter enthalten.
Wer sich bei dem Blick auf die Plattform neben den ökologischen Vorteilen auch ökonomische erhofft, wird nicht fündig werden. So unterscheiden sich die Preise für die einzelnen Komponenten in der Kombination nicht von den ursprünglichen Preisen der Anbieter. Durch die Nutzung der Plattform erübrigt sich somit nur die einzelne Suche nach entsprechend nachhaltigeren fokussierten Anbietern. Das gilt dann natürlich für Nutzer aus allen Ländern.