Fast 70 Milliarden Dollar an Krypto-Assets liegen auf Binance-Wallets
In Folge des Bekanntwerdens eines massiven Finanzlochs der Krypto-Börse FTX ist der Marktführer Binance nun um Transparenz bemüht. Dieser lehnte diese Woche eine Übernahme des gebeutelten Mitbewerbers wegen „jüngsten Berichte über missbräuchlich verwendete Kundengelder und angebliche Ermittlungen der US-Behörden“ ab. Und muss nun selber zeigen, dass in der Krypto-Exchange alles mit rechten Dingen zugeht.
Dazu hat Binance soeben eine umfangreiche Liste von Wallets veröffentlicht, auf denen die Krypto-Assets der eigenen Nutzer:innen gespeichert sind. Die Liste ist noch nicht vollständig, soll aber zeigen, wie viele Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH), BSC, BNB und Tron-Token (TRX) die führende Krypto-Börse in seinen Reserven hat. Summiert ergibt es eine enorme Summe, und zwar aktuell etwa Krypto-Assets im Gegenwert von etwa 69 Milliarden Dollar. Bei einer gesamten Marktkapitalisierug von aktuell etwa 830 Milliarden Dollar an Krypto-Assets weltweit sind das zumindest gute 8 Prozent des Gesamtmarktes, der da auf den Wallets von Binance liegt.
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Binance lagert vor allem Stablecoins
Es handelt sich aktuell um folgende Einzelsummen:
- 475.000 Bitcoin (ca. 7,8 Mrd. Dollar)
- 4,8 Mio. Ether (5,57 Mrd. Dollar)
- 17,6 Mrd. USDT (17,6 Mrd. Dollar)
- 601 Mio. USDC (601 Mio. Dollar)
- 21,7 Mrd. BUSD (21,7 Mrd. Dollar)
- 58 Mio. BNB (ca. 16 Mrd. Dollar)
Wer das alles selbst überprüfen möchte, kann das über diese Liste an Wallet-Adressen. Via Blockchain-Explorer kann man überprüfen, ob diese Wallet-Adressen wirklich die angegebenen Mengen an Coins und Tokens halten. Für Binance ist die Transparenz wichtig, weil sich jede:r nach dem FTX-Fiakso fragt, wie die Reserven anderer Krypto-Exchanges eigentlich aussehen. Binance will außerdem in den nächsten Wochen einen so genannten Merkle Tree Proof of Funds (POF) nachliefern. Das ist vereinfacht gesagt ein System, mit dessen Hilfe Dritte (z.B. Auditoren) jederzeit die Stand der Reserven abrufen können.
Manche Krypto-Börsen haben solche Systeme bereits, darunter etwa Kraken, Bitmex oder Gate.io. Neben Binance haben bereits auch OKX, Crypto.com und KuCoin angekündigt, demnächst „Proof of Reserves“ zu ermöglichen. Bei FTX dürfte es ein Finanzloch von satten 8 Milliarden Dollar geben – US-Behörden ermitteln bereits in dem Fall.
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