FBI ist „äußerst besorgt“ über Chinas Einfluss auf TikTok-User:innen in USA
In den USA löst die immer noch extrem populäre Social Media-App TikTok weiterhin Sicherheitsbedenken bei Behörden aus. Denn weil die App aus China stammt, denken viele, dass die Volksrepublik User:innen über sie beeinflussen oder überwachen könnte. Schon unter der Trump-Regierung lag ein Verbot auf dem Tisch, erst kürzlich hat ein Kommissar der US-Rundfunkbehörde diese Maßnahme wieder gefordert. Nun hat laut CNBC auch der Direktor des Federal Bureau of Investigation (FBI), Christopher Wray, gegenüber Gesetzgeber:innen seine Besorgnis geäußert.
FBI fürchtet Gefahr für nationale Sicherheit
„Wir haben Bedenken bezüglich der nationalen Sicherheit, zumindest von Seiten des FBI, was TikTok angeht“, sagte Wray den Mitgliedern des Heimatschutzausschusses des Repräsentantenhauses in einer Anhörung über weltweite Bedrohungen. „Dazu gehört die Möglichkeit, dass die chinesische Regierung die App nutzen könnte, um die Datenerfassung von Millionen von Nutzer:innen zu kontrollieren. Oder die Kontrolle über den Empfehlungsalgorithmus, der für Beeinflussungsoperationen genutzt werden könnte, wenn sie dies wünschen. Oder um die Software auf Millionen von Geräten zu kontrollieren, was ihr die Möglichkeit gibt, persönliche Geräte technisch zu kompromittieren.“
TikTok hat in der Vergangenheit immer wieder behauptet, dass die App keine US-Nutzerdaten in China speichert, wo das Gesetz es der Regierung erlaubt, Unternehmen zur Herausgabe interner Informationen zu zwingen. Wray sagte, dieses Gesetz allein sei schon Grund genug, um äußerst besorgt zu sein.
TikTok besteht auf Datensicherheit
„Wie Direktor Wray in seinen Bemerkungen ausführte, wird der Beitrag des FBI als Teil unserer laufenden Verhandlungen mit der US-Regierung berücksichtigt“, sagte ein Sprecher von TikTok in einer Stellungnahme. „Wir können die Einzelheiten dieser vertraulichen Gespräche nicht kommentieren, aber wir sind zuversichtlich, dass wir auf dem Weg sind, alle berechtigten nationalen Sicherheitsbedenken der USA vollständig zufriedenzustellen.“
Berichte von Forbes haben jedoch Zweifel an der Sicherheit von US-Nutzerdaten bei TikTok aufkommen lassen. So heißt es beispielsweise, dass die Muttergesellschaft von TikTok, ByteDance, plante, die App zu nutzen, um spezifische Standortdaten bestimmter amerikanischer Bürger:innen zu überwachen, und berief sich dabei auf Unterlagen, die es überprüft hatte. TikTok wehrte sich gegen den Bericht, indem es bestritt, jemals bestimmte US-Bürger:innen mit ihren spezifischen Standorten verfolgt zu haben.
Wray sagte, dass alle Details über die Aktionen von TikTok in einem geheimen Briefing besprochen werden müssten. Berichten zufolge stand die Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden kurz vor einer Einigung mit dem Unternehmen, um ihm zu erlauben, in den USA unter strengeren Sicherheitsvorkehrungen weiter zu operieren. Wray sagte, die Abteilung für Auslandsinvestitionen des FBI arbeite mit dem Justizministerium zusammen, um im Rahmen des Verfahrens zur Überprüfung ausländischer Investitionen eine geeignete Lösung zu finden. Er sagte, dass der Beitrag des FBI „bei allen Vereinbarungen, die zur Lösung des Problems getroffen werden, berücksichtigt werden würde“.