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Female only? „Wir sollten Mädchen zu Abenteurerinnen erziehen“

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Es ist mehr als 40 Jahre her, dass die Grundlagen für die die gleichberechtigte Teilnahme von Frauen am Wirtschaftsleben gelegt wurden: Individualbesteuerung, Gleichbehandlungsgesetz und die Novelle des Eherechts. Der Befund ist aber heute noch ernüchternd. Nur neun Frauen saßen 2018 in den Vorständen der börsennotierten Unternehmen Österreichs. Das sind zwei weniger als 2017.

Ist „female only“ Teil der Lösung?

Wie kann man Frauenkarrieren heute fördern? „Female only“ ist die Devise bei einer wachsenden Anzahl an Angeboten in der Startup-Szene. Women && Code bietet Programmierkurse von Frauen für Frauen an. Female Founders haben ein Accelerator-Programm, das sich explizit an Frauen richtet. Und im Eislaufverein hat mit dem Packhaus ein female only Coworking Space eröffnet.

Warum wir das brauchen oder auch nicht, ging es bei der Trending Topics Diskussion auf der Konferenz „Lead Today. Shape Tomorrow“. „Es gibt sehr wenige Frauen Startups und wir haben bemerkt, dass die vielleicht eher einen flexiblen Arbeitsplatz brauchen in einem Shared Office, in dem sie als Einzelunternehmerin gut starten können. Deshalb haben wir das Packhaus im Eislaufverein gegründet und wollten einfach mal sehen, wie das Angebot ankommt“, erklärt Margot Deerenberg, die Gründerin der Vereins Paradocks, der hinter dem Packhaus steht.

Nicht für alle Frauen

Female only Angebote polarisieren und sie sind nicht für jede Frau: Klaudia Bachinger, Co-Founderin des HR-Startups WisR fühlt sich in diversen Umfeldern wohler, betont sie:  „Ich finde es besser, wenn unterschiedliche Geschlechter, unterschiedliche Herkunft und unterschiedliche Altersgruppen zusammenkommen“.

Es gibt aber Frauen, denen in männerdominierten Umfeldern manchmal der Mut fehlt, weiß auch Bachinger: „Es könnte Frauen geben, die Angst vor Männern haben, die sehr dominant sind oder sehr kompetitiv“. Für genau diese Zielgruppe, sind solche Angebote wichtig, sagt Universitätsprofessorin Regine Bendl, die an der WU Wien das Institut für Gender und Diversität in Organisationen leitet: „Es werden nicht alle Frauen diese Angebote annehmen, aber die die es gerne hätten, sollten die Möglichkeit haben“.

Role Models: „Wir brauchen viele coole Frauen“

Wie man Frauen in Unternehmen und als Gründerinnen noch fördern kann? „Es geht darum, zu schauen, auf welchen Hierarchieebenen in einer Organisation Frauen sitzen und dort gezielt mit Maßnahmen anzusetzen“, erklärt Bendl. Bachinger würde noch viel früher ansetzen und zwar in den Kinderzimmern: „Wir sollten Mädchen zu Abenteurerinnen erziehen“. Und es brauche Role Models: „Wir brauchen viele coole Frauen, die stolz darauf sind was sie machen und das auch zeigen“.

Margot Deerenberg kommt aus den Niederlanden und beobachtet dort, Maßnahmen, die Frauenkarrieren fördern. „Dazu gehört zum Beispiel, dass Teilzeit Karriere gemacht werden kann, nämlich durch Männer und auch durch Frauen“, so die Unternehmerin.

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