Medizin

FemTech-Startup Diamens entwickelt Test für schnellere Endometriose-Diagnosen

Das Diamens-Gründerteam ist überzeugt: “Menstruationsblut kann so viel mehr als im Kanal zu verschwinden.“ Stattdessen soll es für den weltweit ersten Selbsttest für Endometriose herangezogen werden. © Diamens
Das Diamens-Gründerteam ist überzeugt: “Menstruationsblut kann so viel mehr als im Kanal zu verschwinden.“ Stattdessen soll es für den weltweit ersten Selbsttest für Endometriose herangezogen werden. © Diamens
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Die Medizin beschäftigt sich auch heute noch zu wenig mit Frauengesundheit. Studien zeigen, dass an Frauen weniger geforscht wird, was zu späten Diagnosen und Behandlungen führt. Umso wichtiger sind Startups wie Diamens, die gezielt frauenspezifische Gesundheitsprobleme angehen. Das fünfköpfige Gründer:innenteam hat sich eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen vorgenommen: die Endometriose. Momentan entwickeln sie einen Selbsttest dafür.

Clara Ganhör ist Chief Operating Officer (COO) von Diamens und erzählte dem KI-Startup Interviewer von Trending Topics mehr über ihre Vision.

Kannst du uns dein Startup vorstellen? Was macht ihr genau?

Clara Ganhör: Eine von zehn Frauen leidet an Endometriose, einer gynäkologischen Erkrankung, die zu starken Schmerzen während der Menstruation, Schmerzen beim Sex oder Unfruchtbarkeit führen kann. Aktuell dauert es im Schnitt bis zu 10 Jahre, bis die Diagnose gestellt wird. Diamens entwickelt einen Test für Endometriose, den jede Frau selbstständig erwerben kann. Durch die niederschwellige Verfügbarkeit soll diese lange Diagnosedauer deutlich verkürzt werden, sodass Frauen schneller Gewissheit über den Ursprung ihrer teils stark den Alltag beeinträchtigenden Symptome haben.

Wer ist im Gründungsteam?

Wir sind ein fünfköpfiges Gründer:innenteam aus der medizinischen Wissenschaft und Praxis: Marlene Rezk-Füreder (CEO), Eva Scharnagl (CTO), Angelika Lackner (CSO), Peter Oppelt (CMO) und ich, Clara Ganhör (COO). Die vier Frauen haben bereits ihren PhD in der medizinischen Grundlagenforschung abgeschlossen oder sind kurz davor, und Peter ist nicht nur Gynäkologe und Leiter eines Endometriosezentrums, sondern auch Ambassador der World Endometriosis Society.

Was ist die Geschichte hinter deinem Startup?

Wir haben uns gefragt, wie es sein kann, dass es so lange dauert, bis diese Erkrankung diagnostiziert wird. Wie kann es sein, dass manche Gynäkolog:innen Endometriose nicht kennen? Wie kann es sein, dass so viele Frauen monatlich starke Schmerzen haben, nicht arbeiten oder zur Ausbildung gehen können, und ihnen gesagt wird, das sei „normal“? Wir haben uns gedacht: Das muss besser gehen und haben deshalb Diamens gegründet.

Was unterscheidet dein Startup von der Konkurrenz? Was ist eure USP?

Wir verwenden für unseren Test Menstruationsblut. Bisher wurde Menstruationsblut meist als Abfallprodukt betrachtet, das in relevanten Werbungen für Hygieneartikel nicht einmal gezeigt werden darf. Wir haben das große diagnostische Potenzial von Menstruationsblut erkannt und wollen es endlich nutzen.

Welche Technologien setzt ihr ein?

Unser Produkt besteht aus einem Probeentnahme-Kit, mit dem die Frau zu Hause oder wo auch immer sie gerade ist, Menstruationsblut entnimmt und stabilisiert. Danach wird die Probe in ein Partnerlabor geschickt, wo die Analyse erfolgt.

Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?

Wir wollen Frauen erreichen, die wissen, dass ihre Symptome nicht „normal“ sind, aber beim Besuch ihrer Frauenärztin oder ihres Frauenarztes nicht gehört werden. Wir wollen aber auch Gynäkolog:innen ansprechen, die ihren Patientinnen eine einfache Möglichkeit bieten wollen, Gewissheit über den Ursprung ihrer Symptome zu erhalten.

Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investor:innen?

Wir sind aktuell auf der Suche nach Investor:innen.

Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären? Wie generiert dein Startup Einnahmen?

Unser Test wird vor allem in Apotheken und über unseren Onlineshop erhältlich sein.

Was sind die nächsten Schritte für dein Startup?

Die nächsten großen Meilensteine sind die Optimierung unseres Prototyps, der Start einer klinischen Studie und das Aufstellen einer Finanzierungsrunde.

Hast du Tipps für andere Gründer:innen?

Ein Startup ist immer mit Risiko verbunden. Aber wenn man weiß, wofür man dieses Risiko eingeht, für die Sache brennt und – ganz wichtig – die richtigen Menschen an seiner Seite hat, lohnt es sich allemal, dieses Risiko einzugehen. Nirgendwo sonst kann man so viel lernen wie auf einer Startup-Reise.

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