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FFG Forum: Forschungsquote von 4% als großes Ziel

FFG-GF Karin Tausz, Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, FFG-Aufsichtsratsvorsitzende Gertrude Tumpel-Gugerell, FFG-GF Henrietta Egerth. © Philipp Stambera/FFG
FFG-GF Karin Tausz, Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, FFG-Aufsichtsratsvorsitzende Gertrude Tumpel-Gugerell, FFG-GF Henrietta Egerth. © Philipp Stambera/FFG
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Vor 20 Jahren, also im Jahr 2004, lag sie bei 2,17 Prozent, 2024 liegt sie bei 3,34 Prozent des BIP – und das nächste Ziel lautet: 4%. Beim FFG Forum, das am Mittwoch im Wiener Museumsquartier stattfand, war neben Startups, Unternehmen und natürlich der Forschung selbst die Forschungsquote Österreichs das große Thema. Diese Quote zeigt, wie viel des Bruttoinlandsprodukts ein Land für die Forschung ausgibt. In Österreich sind es eben laut Schätzung der Statistik Austria dieses Jahr etwa 16,6 Mrd. Euro, also eben 3,34% des BIP.

Österreich ist damit im Europavergleich sehr weit vorne, nämlich an dritter Stelle, und liegt nur hinter Belgien (3,43%) und Schweden (3,40 Prozent). Die durchschnittliche Forschungsquote der europäischen Union (EU-27) belief sich auf 2,24 Prozent. Im Vergleich zu 2023 hat Österreich dieses Jahr auch ordentlich bei den Forschungsausgaben zugelegt, nämlich um plus 1,06 Mrd. Euro gegenüber Vorjahr.

Teile der Forschungsausgaben werden über die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) vergeben. Der FFG zufolge wurden seit ihrer Gründung im Jahr 2004 über 65.000 Projekte von rund 60.000 Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit 12,9 Mrd. Euro gefördert – darunter natürlich auch viele Startups, Spin-offs und Tech-Unternehmen.

„Wäre es falsch, hier zu sparen“

Auch in Zeiten angespannter Budgets und großer internationaler Unsicherheiten ist erklärte Ziel der FFG-Geschäftsführerinnen Henrietta Egerth und Karin Tausz eine Forschungsquote von vier Prozent. Dazu müsse es eine jährliche Budgetsteigerung von mindestens 10 Prozent geben, um das Ziel in absehbaren Jahren zu erreichen. „Forschung hat einen enormen Hebel auf die Wirtschaft. Investitionen in F&E sind entscheidend für die Zukunft Österreichs. Gerade jetzt wäre es falsch, hier zu sparen“, heißt es seitens Egerth und Tausz, auch in Richtung der nächsten Regierung, die Ende September in Österreich gewählt wird.

Bei den Vertreter:innen der aktuellen Bundesregierung stoßen sie damit auf offene Ohren. „Wir tun alles dafür, diese Entwicklung zu fördern und zu unterstützen und werden uns weiter dafür einsetzen, dass die finanziellen Mittel für Forschung und Entwicklung entsprechend weiter wachsen“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). „Unser zielgerichtetes Unterstützungssystem und die enge Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sichern den österreichischen Unternehmen einen bedeutenden Innovationsvorsprung und stärken damit den Wirtschaftsstandort nachhaltig“, so der jetzige Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP).

Der Vergleich zu den übermächtigen USA

Verwiesen wird im Zuge der Forderungen nach noch mehr Forschungsgelder auch auf den viel beachteten Draghi-Report zur wirtschaftlichen Zukunft Europas. In diesem wird aufgezeigt, wie stark sich die EU und die USA in Sachen öffentlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung (R&D) sind:

 

„Die öffentlichen Ausgaben für Forschung und Innovation in Europa sind unzureichend und nicht ausreichend auf bahnbrechende Innovationen ausgerichtet. In den USA wird der überwiegende Teil der öffentlichen F&I-Ausgaben auf Bundesebene getätigt. In der EU geben die Regierungen im Verhältnis zum BIP insgesamt ähnlich viel für F&I aus wie in den USA, aber nur ein Zehntel der Ausgaben wird auf EU-Ebene getätigt, obwohl die öffentlichen F&I-Investitionen große Auswirkungen auf den privaten Sektor haben“, heißt es in dem Report. „Die EU hat ein wichtiges Programm für F&I – Horizont Europa – mit einem Budget von fast 100 Milliarden Euro. Es ist jedoch auf zu viele Bereiche verteilt und der Zugang ist übermäßig komplex und bürokratisch. Außerdem ist es nicht ausreichend auf bahnbrechende Innovationen ausgerichtet.“

Als Beispiel wird das Pathfinder-Instrument des Europäischen Innovationsrats (EIC) genannt: Es verfüg über ein Budget von 256 Mio. Euro für 2024, verglichen mit 4,1 Mrd. US-Dollar für die US-amerikanische Defence Advanced Research Projects Agency (DARPA) und 2 Mrd. US-Dollar für die anderen „ARPA“-Agenturen. Vergeben würden die Förderungen dann meist von EU-Beamten und nicht von Spitzenwissenschaftlern und Innovationsexperten.

Und es mangele an interner Koordination zwischen den EU-Mitgliedsstaaten, was aber notwendig wäre. „Die meisten Mitgliedstaaten sind nicht in der Lage, die notwendige Größe zu erreichen, um weltweit führende Forschungs- und Technologieinfrastrukturen bereitzustellen, was wiederum die F&I-Kapazitäten einschränkt. Im Gegensatz dazu zeigen die Beispiele des CERN und des Europäischen Gemeinsamen Unternehmens für Hochleistungsrechnen (EuroHPC), wichtig die Koordination bei der Entwicklung großer F&I-Infrastrukturprojekte ist.“

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