Figma-Exit: Frühe Investor:innen machen enorme Gewinne
Die Übernahme des Design-Startups Figma durch den Software-Riesen Adobe wird derzeit heiß diskutiert. Denn die Übernahmebewertung der 2012 gegründeten Firma von 20 Milliarden Dollar bedeutet auch, das Adobe gewillt ist, das 50-fache des erwarteten Umsatzes von 2022 zu bezahlen. Das Geschäftsmodell von Figma beruht auf einem Abomodell: Pro Monat und Nutzer:in bezahlen Unternehmen für den Zugang zu der Online-Software.
Dieses Modell verspricht, dieses Jahr mehr als 400 Millionen US-Dollar Umsatz abzuwerfen – eine Verdoppelung gegenüber Vorjahr, wo der Umsatz bei etwa 200 Millionen Dollar lag. Bis 2025 erwartet Käufer Adobe, dass der Markt für die Design-Software, die auch Dropbox, Coinbase, Stripe, Netflix, Twitter, Notion oder Zoom verwenden, auf 16,5 Milliarden Dollar wachsen wird. Würde sich der Umsatz von Figma weiterhin jedes Jahr verdoppeln, würde es in eineinhalb Jahren die Milliardengrenze erreichen.
Doch ob sich der Deal für Adobe auszahlt, ist offen. Der Photoshop-Macher ist satte 145 Milliarden Dollar an der Börse wert (war aber auch schon mal bei fast 330 Mrd. Dollar). Figma, ein Startup, das bis gestern viele nicht einmal kannten, ist Adobe demnach ein Siebtel seines eigenen Unternehmenswertes wert. Mit der Anschlussfrage: Was wird aus dem eigenen Figma-Konkurrenten Adobe XD, wenn das zugekaufte Unicorn eigenständig bleiben soll?
450x für frühe Geldgeber:innen
Wer sich jedenfalls bei dem Deal die Hände reibt, sind die Großinvestoren im Captable. Sie sollen für ihre Anteile nun 40,20 Dollar je Share von Adobe bekommen. Für frühe Investoren wie Index bedeutet das einen Return von fast 450x. Das ist äußerst bemerkenswert und gerade deshalb einer der wichtigsten Deals des Jahres.
Hier die Preise, die Investoren bei ihrem Einstieg in die Firma bezahlten:
- Index Ventures: 0,088 Dollar
- OATV: 0,088 Dollar
- Greylock: 0,199 Dollar
- Kleiner Perkins: 0,332 Dollar
- Sequoia: 1,098 Dollar
- a16z: 4,619 Dollar
- Durable: 21,29 Dollar
Diese hohen Returns stehen diametral zu einem sehr schlechten Jahr für die VC-Industrie. Durch eingebrochene Bewertungen von vielen Scale-ups wurden viele Werte vernichtet. Nichtsdestotrotz kommen neue, große VC-Fonds für Startups und Scale-ups am laufenden Band auf den Markt.
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