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Figma wird nutzergenerierte Inhalte für KI-Training verwenden

Figma plant, die Designs und weitere Daten seiner Starter- und Professional-Teams für KI-Trainingszweck zu nutzen. © Unsplash
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Der KI-Hype ist real. Figma, die Plattform für kollaboratives Design, wird ab dem 15. August nutzergenerierte Inhalte heranziehen, um seine KI-Modelle zu trainieren. Obwohl die Entscheidung zu erwarten war, da die KI nur so zielgerichtet verbessert werden kann, gibt es doch einen großen Kritikpunkt: Die Entscheidung von Figma, das KI-Training mittels Kundeninhalten als Opt-Out und nicht als Opt-In zu gestalten.

Was steckt hinter Figma AI

„Figma AI“ beinhaltet eine Reihe von KI-gestützten Funktionen, die die Produktivität und Kreativität der User:innen steigern sollen. Dazu zählen zum Beispiel die automatische Umbenennung von Ebenen, das Generieren von Entwürfen anhand von Texteingaben, die KI-gestützte Suche nach Assets und ein KI-Prototypenhersteller. Die Figma-User:innen wurden per Mail über die rechtlichen Änderungen informiert: Demnach ist das Ziel des Unternehmens: „Modelle trainieren, die Designkonzepte und -muster sowie die internen Formate und die Struktur von Figma anhand von Figma-Inhalten besser verstehen“. Nur so können maßgeschneiderte und effiziente KI-gestützte Tools geboten werden, heißt es seitens des Unternehmens.

Daten als Goldgrube

Figma unterscheidet zwischen Inhaltsdaten und Nutzerdaten. Für das KI-Training sollen „nutzergenerierte” Daten herangezogen werden. Dazu zählen in Figma erstellte Texte und Bilder, Kommentare und Anmerkungen, Ebenennamen und -eigenschaften und sogar die Zugriffshäufigkeit und technische Protokolle. Die persönlichen Nutzerdaten sollen aggregiert und anonymisiert werden, um die Privatsphäre der User:innen zu schützen. Figma gibt an, trotz der umfassenden Änderungen sein großes Engagement für den Datenschutz und die Datensicherheit beibehalten zu wollen. Zusammengearbeitet wird unter anderem mit OpenAI. Aber auch KI-Dienstleister wie LLC und Jasper AI, Inc. werden auf der Website als Subprozessoren für KI-gestützte Funktionen angeführt.

Nicht alle Daten sind uneingeschränkt nutzbar

Nichtsdestotrotz könnte das neue AI-Training bei einigen User:innen Bedenken auslösen, da niemand wissen kann, wofür die eigene kreative Arbeit im KI-Training tatsächlich eingesetzt wird. Vor allem professionelle Layouter:innen arbeiten häufig mit sensiblen oder geschützten Designs. Sie werden ihre kreative Arbeit wohl kaum für maschinelle Lernzwecke freigeben. Figma hat deshalb eine Opt-Out-Funktion implementiert, die es User:innen ermöglicht, sich „bewusst” gegen die Schulung von Inhalten zu entscheiden. Wird dies nicht getan, erteilen Starter- und Professional-Tarife dem KI-Training standardmäßig ihre Zustimmung. Bei zweiteren handelt es sich um zahlende Kund:innen. Organisations- und Enterprise-Tarife werden laut Figma vom KI-Training nicht angegriffen. Das ist dem Unternehmen dann doch zu heikel und rechtlich gar nicht möglich. Immerhin handelt es sich um komplexere Kundenvereinbarungen, die mit größeren Organisationskonten verbunden sind.

Opt-Out: Wie man sich abmeldet

Figma hätte das KI-Training mittels Inhalten auch als Opt-In gestalten können, wobei User:innen ihr Einverständnis geben müssen, um die KI von ihren Daten lernen zu lassen. Das wäre jedenfalls eine datenschutzfreundlichere Einstellung gewesen. Der Haken: Viele Unternehmen erhalten auf diese Weise keine Zustimmung der User:innen, wie stackdiary.com berichtet.

Der Prozess für User:innen, ihre Werke vom KI-Training auszuschließen, ist relativ unkompliziert. In den Teameinstellungen im Abschnitt KI befindet sich die Option, das Content-Training zu deaktivieren. Der Button kann nach Wunsch einfach ausgeschaltet werden. Figma gestattet (noch) allen User:innen, die KI-Funktionen in Figma zu nutzen – damit auch jenen, die sich gegen eine Datenverarbeitung entscheiden. Die neuen Einstellungen treten ab dem 15. August 2024 in Kraft. Figma-Nutzer:innen bleibt also noch Zeit, sich in Ruhe zu überlegen, wie sie zu dem Thema stehen.

KI und Kompromissbereitschaft

Trotz der Problematik rund um geistiges Eigentum und Datenschutz wird KI für Kreativ- Softwares immer bedeutender. Leistungsfähige und intuitive KI-Tools sind die Zukunft und sie werden Arbeitsabläufe stark verbessern. Die Frage, die sich stellt, ist: Müssen User:innen dafür bereit sein, einen Kompromiss einzugehen?

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