Starker Marktstart für Filecoin
Kannst du dich noch an Filecoin erinnern? Ja, das war doch das Startup Protocol Labs, das vor drei Jahren vollmundig versprach, Blockchain zu nutzen und ein dezentrales Speichernetzwerk namens Filecoin für die Daten dieser Welt zu schaffen – eine klare Kampfansage an Amazon, Google und die anderen Cloud-Riesen. Die Idee schlug damals ordentlich ein: Mitten im ICO-Hype lieferte Protocol Labs einen der größten Token Sales ab und sammelte in kürzester zeit mehr als 200 Millionen Dollar ein.
Nun hat Protocol Labs sein damaliges Versprechen eingelöst und sein Mainnet gestartet, und Filecoin (FIL) wird nun von immer mehr Exchanges zum Handel unterstützt. Das hat für eine ordentliche Aufwärtsbewegung gesorgt. Der Kurs von FIL hat sich innerhalb des ersten Handelstags auf mehr als 60 Dollar mehr als verdoppelt, und die Marktkapitalisierung von derzeit etwa 900 Millionen Dollar hat Filecoin vom Fleck weg unter die 30 größten Krypto-Assets gehoben.
Speicherplatz ist FIL wert
Derzeit sind etwa 285 Millionen FIL im Umlauf, aber die Menge wird über Zeit kontinuierlich steigen. Denn Filecoin funktioniert folgendermaßen: Miner stellen anderen Nutzer Cloud-Speicher zur Verfügung und werden dafür mit FIL belohnt. „Hier gibt es keinen nutzloses Proof of Work. Das Speichern von mehr Dateien steht in direktem Zusammenhang mit dem Gewinn von mehr Block Rewards. Je mehr Speicherplatz Sie hinzufügen, desto mehr Filecoin werden Sie verdienen“, versprechen die Macher jenen, die Speicherplatz zur Verfügung stellen.
Protocol Labs musste in der Vergangenheit immer wieder Rückschläge hinnehmen und den Launch immer weiter nach hinten schieben. An der „Space Race“ getauften Test-Phase nahmen etwa 400 Miner teil, die 325 Pebibytes an Speicheerplatz zur Verfügung stellten (1 Pebibyte > 1.000 Terabytes). Nun muss aber noch bewiesen werden, ob Nutzer das Filecoin-System wirklich zum dezentralen Speichern ihrer Daten verwenden oder ob das Interesse eher beim Traden der FIL liegt.
Hinter der Filecoin-Idee steckt Gründer Juan Benet. Der Entwickler wurde für das InterPlanetary File System (IPFS) bekannt – ein Open-Source-Protokoll für die Schaffung eines Peer-to-Peer-Netzwerks zum Speicher von Daten. Diese Arbeit dürfte ihn dann dazu inspiriert haben, Protocol Labs zu gründen. Während einer Teilnahme an Y Combinator feilte er dann weiter an Filecoin.