„Finfluencer“ verdienen ihr Geld oft durch Glücksspiel und Betrug

Die sozialen Medien sind überschwemmt mit Finanz-Influencern, besser bekannt als „Finfluencer“, die behaupten, den Code zum Reichtum geknackt zu haben. Sie verkaufen ihre Strategien über TikTok, YouTube und Instagram und versprechen schnelles Geld, passives Einkommen und finanzielle Freiheit. Doch der Finanzanalyst und Berater Joerg Nottebaum warnt vor solchen Persönlichkeiten, denn viele haben ihr Vermögen nicht so aufgebaut, wie sie behaupten. So spielte bei vielen Glücksspiel oder sogar Betrug eine große Rolle.
Nottebaum ist Managing Director der Beratungsfirma B2Spin Limited und hat den Kommentar zu Finfluencern für die Gaming-Plattform McLuck, die sich verantwortungsvolles und transparentes Glücksspiel auf die Fahnen geschrieben hat, verfasst.
Finfluencer vermitteln „falsches Bild von Erfolg“
Persönlichkeiten wie Andrew Tate propagieren laut Nottebaum die Idee, dass Reichtum dadurch entsteht, dass man smarter und nicht härter arbeitet. Vor allem junge Männer fühlen sich von diesen Erzählungen angezogen, weil sie glauben, dass sie dem Alltagstrott entkommen können, wenn sie den Methoden dieser Influencer folgen. Aber einige dieser Selfmade-Millionäre haben tatsächlich mit Glücksspiel, riskantem Handel und sogar Schneeballsystemen angefangen, obwohl sie ihrem Publikum raten, in Aktien, Immobilien oder Online-Unternehmen zu investieren.
„Es geht hier nicht nur um Fehlinformationen, sondern um Täuschung. Viele dieser Influencer erschaffen ein falsches Bild von ihrem Erfolg und locken damit Anhänger an, die ihren finanziellen Ratschlägen vertrauen, ohne die wahre Geschichte hinter ihrem Reichtum zu kennen“, schreibt Joerg Nottebaum. Ein Beispiel dafür sei Glücksspiel. Einige Finfluencer verdienten ihr Geld durch Glücksspiele mit hohem Einsatz, Krypto-Handel oder Sportwetten und präsentieren sich dennoch als disziplinierte Investoren.
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Hintergrund von Persönlichkeiten recherchieren
Andere haben ihr Vermögen durch Multi-Level-Marketing-Systeme, den Verkauf von Finanzkursen oder die Rekrutierung von Menschen für dubiose Online-Geldmachersysteme gemacht. Einige Influencer blähen darüber hinaus ihr Nettovermögen auf, mieten Luxusautos und präsentieren einen gefälschten Lebensstil, um Anhänger zu gewinnen und Online-Kurse zu verkaufen. Für viele Durchschnittspersonen würden solche Mittel in der Praxis nicht funktionieren. Doch viele Social-Media-Persönlichkeiten präsentieren ihre Ratschläge als narrensichere Strategien, die alle befolgen können.
Aber Finfluencer verschweigen oft wichtige Details: So legen sie oft ihre tatsächlichen Einkommensquellen nicht offen. Statt von ihren vermeintlichen Anlagestrategien profitieren sie von YouTube-Werbeeinnahmen, Sponsorengeldern oder Kursverkäufen. Einige manipulieren sogar Handels-Screenshots, um Erfolg vorzutäuschen. Darüber hinaus heben sie nur Erfolgsstorys aus ihrer Community hervor und präsentieren Anhänger, die Geld verdient haben. Dagegen ignorieren sie diejenigen, die durch ihre Ratschläge alles verloren haben. Mit zeitlich begrenzten Angeboten nutzen sie außerdem die FOMO (Fear of Missing Out) aus.
Joerg Nottebaum rät zur Vorsicht bei Finfluencern. Interessierte sollten den Hintergrund solcher Personen recherchieren. Wichtig ist hierbei, ob sie tatsächlich ein Vermögen durch Investitionen aufgebaut oder mit Glücksspiel oder fragwürdigen Geschäftsmodellen begonnen haben. Skepsis sei auch angebracht bei Erfolgsgeschichten, die sich über Nacht einstellen. „Wahres finanzielles Wachstum braucht Zeit – wer Ihnen sofortigen Reichtum verspricht, führt Sie wahrscheinlich in die Irre. Wenn es zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch. Bei echtem finanziellem Erfolg geht es nicht um schnelle Hacks, sondern um kluge, langfristige Entscheidungen“, so Nottebaum.