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Fingu: Wiener Startup verkauft Finanzwissen an die Gen Z

Die Fingu-Gründer. © Fingu
Die Fingu-Gründer. © Fingu
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Wie funktionieren Kapitalmarkt, Geld, Börsen oder Unternehmensbewertungen? Das sind allesamt Fragen, die im regulären Unterricht maximal gestreift werden. Junge Menschen, die sich im Detail informieren wollen, landen meistens auf Online-Portalen und bei YouTubern, die ihnen die Fragen beantworten – oder eben auch nicht.

Genau da setzt das erst 2022 gegründete Startup Fingu von Marlon Eibl, Daniel Bayer und Lucas Chanet an. In kostenpflichtigen Online-Kursen vermitteln Expert:innen vor der Kamera grundlegendes Finanzwissen. Aktuell sind online vier Kurse, die insgesamt aus 17 Lektionen bestehen, verfügbar. Kostenpunkt: Um 4,99 € pro Monat hat man Zugang zu sämtlichen Inhalten. Schon alleine durch diese Paywall unterscheidet sich Fingu also wesentlich von Finanz-Bloggern wie Finanzfluss, die auf Werbefinanzierung setzen.

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Nur Expert:innen auf Management-Ebene

Was bekommt man nun für sein Geld? „Die USP ergibt sich aus drei Eigenschaften: Fokus, Gamifizierung und Glaubwürdigkeit. Die Plattform fokussiert sich auf Themen rund um den Finanz- und Kapitalmarkt und kreiert ein interaktives, fokussiertes Lernerlebnis, das durch die Beiträge bekannter Finanzexperten Vertrauen erweckt. Die User erhalten so Zugang zu Expert:innen und kommen dabei direkt ins Tun und verfestigen das gelernte Wissen“, sagt Mitgründer Bayer zu Trending Topics.

Vor der Kamera finden sich etwa Alois Wögerbauer, Gunter Deuber, Robert Karas, Anders Indset, Bantleon Bank AG, Bellevue AM, Floßbach von Storch, Manuela Mayer, Wolfgang Matejka oder Peter Bartos – das sind jene Expert:innen bzw. Institutionen, die ihr Finanzwissen weitergeben wollen. Übrigens kostenlos – niemand soll bezahlen können, um in den Videos aufzutauchen. „Wir haben ein sehr strenges Auswahlkriterium, was dazu führt, dass wir ausschließlich mit Personen aus der Management-Ebene Gespräche führen. Dies ist vor allem auf meine persönliche Vernetzung innerhalb der Finanz-Szene im DACH-Raum zurückzuführen“, so Bayer.

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„Vertrauen in Finfluencer ist sehr niedrig“

Als Zielgruppe für den Online-Dienst hat Fingu 18- bis 30-Jährige auserkoren. Denen traut man auch zu, immerhin fünf Euro pro Monat für den Service zu bezahlen. „Die heranwachsende Generation bevorzugt es, unabhängige und eigene Investmententscheidungen treffen zu können. Die traditionellen Finanzberater sind vor allem für jüngere Personen keine reale Option, da sie oft außerhalb der finanziellen Möglichkeiten liegen“, so Bayer weiter. Man wolle mit seriösen Quellen für die Informationen punkten. „Die heranwachsende Generation tut sich schwer, seriöse Quellen zu identifizieren. Die Glaubwürdigkeit vieler Finanz-Informations-Quellen werden zurecht in Frage gestellt. Das Vertrauen in Finfluencer ist sehr niedrig.“

Fingu wurde erst im April 2022 gegründet und befindet sich in der Seed-Phase. Der Prototyp (MVP) ist bereits fertig und für jeden zugänglich, es gebe bereits die ersten zahlenden User. Um zusätzlich in Sachen vertrauensvoller Information punkten zu können, will man künftig auch mit Universitäten arbeiten. Bayer: „Wir sind auch im engen Kontakt mit Pädagogen und können hoffentlich bald eine Kooperation mit einer Universität aus Österreich bekannt geben, welche die gesamte Qualitätssicherung übernimmt.“

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