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FinMarie: Berliner Startup bietet Finanzplattform „von Frauen für Frauen“

(v.l.n.r.) FinMarie-Gründerinnen Leitha Matz, Rica Klitzke und Karolina Decker © PRVA Newcomers
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Europas Investment-Szene fehlt es heute immer noch an Diversität. Die meisten Investoren sind immer noch männlich, es braucht einen Zuwachs an weiblichen Investorinnen. Das erklärte Svenja Lassen, Managing Director vom österreichischen Netzwerk primeCROWD, kürzlich gegenüber Trending Topics. Ein Berliner Startup hat es sich zum Ziel gemacht, genau dieses Problem zu lösen: FinMarie. Mit der „ersten Finanzplattform von Frauen, für Frauen“, will die Jungfirma mehr Frauen zu Investorinnen machen. Es bietet dafür ein Hybrid-Modell aus menschlichem Coaching, „handverlesene Fintech-Tools“ und eine private Community. PrimeCROWD leitet momentan eine Seed-Finanzierungsrunde für das Startup.

Svenja Lassen von primeCROWD: „Investment-Szene braucht mehr Diversität“

„Frauen finanziell stark und unabhängig machen“

„Wir kombinieren persönliche Finanzberatung mit einer digitalen Anlagelösung. Unsere Mission ist es, Frauen finanziell stark und unabhängig zu machen und ihnen den Zugang zum Finanzmarkt zu  erleichtern. Denn nach wie vor kümmern sich viel zu wenige Frauen aktiv um ihren Vermögensaufbau  und laufen damit Gefahr, später in die Altersarmut abzurutschen“, erklärt FinMarie-CEO Karolina Decker. 

Decker hat vor der Gründung von FinMarie im Jahr 2017 insgesamt 13 Jahre lang in internationalen Banken gearbeitet. Sie hat dabei nach eigenen Angaben immer wieder festgestellt, dass Frauen eine andere Herangehensweise an ihren Vermögensaufbau haben, andere Fragen stellen sowie andere Bedürfnisse und Ziele haben. Viel zu wenige Frauen würden sich aktiv mit ihrer finanziellen Situation und Zukunft auseinandersetzen. Das liege unter anderem auch daran, dass sie sich von klassischen Finanzberatern und -angeboten weniger angesprochen fühlen sollen.

Mehr Investorinnen sollen zu mehr Female Founders führen

Fokus auf nachhaltige Investments

Ursprünglich hatte Decker eine Non-Profit-Organisation namens „Mind The Gap“ ins Leben gerufen. Diese Vereinigung hatte sich auf die Finanzbildung von Frauen spezialisiert. Der Bedarf und die Resonanz waren wesentlich positiver, als die Gründerin erwartet hatte. Kurze Zeit später kam der Start für FinMarie. Gemeinsam mit Leitha Matz und Rica Klitzke hat Decker die Jungfirma gegründet. Auf der Plattform des Startups können Investorinnen laut den Entwicklerinnen innerhalb von 15 Minuten ihren Sparplan mit der ersten Geldanlage erstellen. Sie sollen jederzeit auf ihr Vermögen zugreifen und schon ab 25 Euro pro Monat investieren können. Zusätzlich bietet die Jungfirma Userinnen auch Finanzcoaching.

Einen besonderen Fokus legt FinMarie auf nachhaltige Investments, was für weibliche Investorinnen oft besonders von Bedeutung sei. „Frauen legen großen Wert auf positive Einflussnahme durch ihre Investition – diese ist ihnen noch wichtiger als die reine Rendite. In unserer 2020 durchgeführten Studie zu weiblichen Business Angels gaben 68 Prozent der Frauen an, dass sie Gutes bewirken wollen mit dem Geld,  das sie investieren. Zudem möchten 62 Prozent gezielt Gründerinnen mit ihrem Geld unterstützen“, kommentiert Svenja Lassen dieses Phänomen.

Investitionsprämie geht hauptsächlich an Kleinstunternehmen

FinMarie sammelt bald Millionenbetrag ein

Neben dem klassischen Finanzcoaching bietet FinMarie weitere Services und Produkte an, wie zum Beispiel verschiedene Robo Advisors, aber auch eine E-Learning-Community. In den kommenden Monaten sollen weitere Formate auf den Markt kommen. Der Fokus des Jungunternehmes liegt momentan auf der Entwicklung einer App, die Finanzexpertise in einer „intuitiven Anwendung“ bieten soll. 

Noch im September wird die Jungfirma eine Finanzierungsrunde im einstelligen Millionenbereich abschließen. Neben primeCROWD sind auch mehrere deutsche Venture Capitals beteiligt. Parallel dazu verstärkt das Startup sein Team und arbeitet an der App. Durch das Angebot sollen möglichst viele Frauen ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand nehmen. „Uns ist es zum einen wichtig, dass unsere Kundinnen wirklich verstehen, worum es geht und nicht blind das Kleingedruckte unterschreiben. Und zum anderen wollen wir zeigen, dass Finanzen und Geldanlage nicht das staubtrockene und langweilige Thema sind, für das es viele halten. Und basierend auf dem  Feedback, das wir bekommen, gelingt uns das bisher ganz gut“, so Decker.

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