Fintech-Dekacorn Stripe baut GPT-4 für Nutzer-Support ein
Der Launch des neuen AI-Modells GPT-4 von OpenAI am Dienstag Abend zieht bereits eine Reihe von neuen Anwendungen nach sich. Nachdem Microsoft bereits verraten hat, dass GPT-4 bei Bing Chat in der Suchmaschine verbaut ist, kommen nun immer mehr Unternehmen nach vorne, die den Einsatz ebenfalls verkünden. Dazu gehört auch das auf Payment-Dienstleistungen spezialisierte Fintech Stripe.
So soll GPT-4 in Form eines Chatbots künftig im Hilfe- und Informationsbereich „Stripe Docs“ zum Einsatz kommen und Nutzer:innen mit Fragen dabei helfen, schnell die richtige Information bzw. eine Antwort auf die gestellte Frage zu bekommen. „Stripe setzt schon seit langem Künstliche Intelligenz ein, um seine Produkte und das Nutzererlebnis zu verbessern – unter anderem bei der Betrugsbekämpfung und um Zahlungskonversionsraten zu erhöhen. Letztes Jahr arbeitete Stripe mit dem Azure-OpenAI-Team von Microsoft zusammen, um GPT-3 in den Stripe-Support zu implementieren. Dies hilft den Mitarbeiter:innenn, schnellere Lösungen für die Anliegen der Nutzer:innen zu finden“, heißt es aus dem Unternehmen.
Wie berichtet, bringt GPT-4 gegenüber dem Vorgänger-Modell GPT-3.5 mehrere Verbesserungen. Neben der verbesserten Sprachverarbeitung gibt es nun auch die Möglichkeit von Bild-Input – also Fotos, Screenshots oder Grafiken. OpenAI warnt aber auch davor, dass das KI-Modell weiterhin Fehler machen und etwa „halluzinieren“ könne. Außerdem geht das Wissen von GPT-4 nur bis September 2021 (mehr dazu hier).
GPT-4 ist da: AI-Modell wird trotz Verbesserungen weiter „halluzinieren“
KI extrahiert bestimmte Informationen
Die Integration von GPT-4 soll es vor allem Entwickler:innen ermöglichen Anfragen in natürlicher Sprache innerhalb von Stripe Docs an die KI zu stellen. „Die KI fasst daraufhin die relevanten Teile der Dokumentation zusammen oder extrahiert bestimmte Informationen. So müssen Entwicklungsteams weniger lesen und können stattdessen mehr Zeit in die Entwicklung stecken“, heißt es weiter. Im Gegenzug hat OpenAI die Zahlungs-Services von Stripe eingebaut, um Zahlungen für die kostenpflichtigen Features von ChatGPT Plus und DALL-E abzuwickeln.
Die Anwendung des KI-Sprachmodells im Kunden-Support-Bereich ist naheliegend. Da wurden von Mobilfunkern, Internet-Anbietern und vielen anderen Unternehmen bereits vor vielen Jahren Chatbots eingebaut, die mal mehr, mal weniger gut funktionierten. Durch GPT-4 und Co scheint dieser Bereich nun wiederbelebt zu werden. Die Stadt Wien etwa hat den WienBot im Einsatz. Sindre Wimberger, der die Entwicklung über hat, kündigte kürzlich auf Linkedin an, dass man sich Large Language Models (LLMs) ansehe, um den Chatbot in Richtung WienGPT weiter zu entwickeln.
Was ChatGPT für Search bedeutet – mit Microsoft-CTO Harald Leitenmüller