Finyoz: Österreichischer Gründer lockt mit bis zu 6,75% Zinsen p.a.
Die Phase der hohen Zinsen bei Fintechs in Europa ist vorbei. Wie berichtet, haben etwa Trade Republic, N26 oder Scalable Capital ihre Angebote mit 4% Zinsen p.a. diesen Sommer in Folge der Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) bereits wieder gestrichen. Da sticht aber das Angebot eines österreichischen Gründers heraus: Denn Finyoz rund um Mitgründer und Geschäftsführer Thorsten De Jong wirbt weiterhin mit sogar bis zu 6,75% Zinsen p.a. auf die Einlagen seiner Nutzer:innen. Wie geht das?
Grundsätzlich ist Finyoz erst Anfang des Jahres gestartet und widmet sich mit seinen digitalen Services der so genannten Rechnungsfinanzierung (Factoring). Dabei verkaufen Unternehmen offene Forderungen (z.B. für für gelieferte Waren oder Dienstleistungen) an ihre Kund:innen an ein Factoring-Unternehmen, um so schnell an Liquidität zu kommen. Finyoz will sich von klassischen Factoring-Anbietern dadurch unterscheiden, dass es keinen zu erfüllenden Mindestumsatz und keinen langjährigen Factoringvertrag mit mehreren Monaten Kündigungsfrist gibt. In Aussicht gestellt wird, dass das Unternehmen eine Auszahlung von bis zu 95% des Rechnungsbetrags sehr schnell bekommen kann.
Investoren bringen Liquidität für die Rechnungsfinanzierung
Wie kommen da nun Zinsen ins Spiel? Damit Finyoz das Geld an die Unternehmen auszahlen kann, braucht es selbst Kapital, da es sich die offenen Rechnungen bei den Kunden ja erst später (bis zu 90 Tage) holen kann. Um Geld einzusammeln, bietet De Jong deswegen auf der anderen Seite sowohl privaten Investoren als auch Unternehmen („Corporate Treasury“) die Möglichkeit, sich für einen Zeitraum von 14 bis 90 Tagen Zinsen von eben bis zu 6,75% p.a. auf ihre freie Liquidität zu bekommen.
Damit fungiert Finyoz als so genanntes LendTech als Vermittler zwischen Unternehmen und Investoren. „Die Rechnungen werden von Investoren über elektronisch begebene Inhaberschuldverschreibungen mittelbar finanziert“, heißt es seitens des in Deutschland und Österreich tätigen Startups. „Unser Algorithmus verteilt deine Investition auf viele Unternehmen, so dass deine Investition gut diversifiziert und in den meisten Fällen geschützt ist“, heißt es seitens Finyoz. Man würde die Firmen anhand von Bonitätskriterien (z.B. externer Auskunfteien) prüfen, erst wenn diese bestanden sind, würden Rechnungen zur Finanzierung freigegeben.
Ein Restrisiko bleibt dabei aber, denn es kann immer zu Zahlungsausfällen kommen. Um auch hier für ein Sicherheitsnetz zu sorgen, würden die Rechnungen mittels einer Warenkreditversicherung zusätzlich versichert. Bei einem unglücklichen Zahlungsausfall eines Lieferanten seien die Investitionen dadurch „in den meisten Fällen“ abgesichert.
Finyoz: Fintech mit österreichischem Founder bringt Firmen mit Investor:innen zusammen