Insolvenz

Fisker Austria schlittert in Milliardenpleite

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Der Traum vom E-Auto aus Graz könnte geplatzt sein. Denn die Fisker GmbH, die österreichische Tochter des US-Elektroautobauers Fisker Automotive, ist in eine Milliardenpleite gerutscht. Das Unternehmen hat am Landesgericht Graz ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Mit Verbindlichkeiten von 1,34 Mrd. Euro handelt es sich laut Presse um das bisher größte Insolvenzverfahren in der Steiermark. Laut Angaben der Kreditschützer entfallen die hohen Passiva größtenteils auf Verbindlichkeiten gegenüber Fisker-Gruppengesellschaften.

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Fisker leidet unter mangelnder E-Auto-Nachfrage

Insgesamt sind rund 615 Gläubiger von der Insolvenz betroffen. Die Aktiva belaufen sich auf Buchwerte von 959 Mio. Euro bzw. geschätzte Liquidationswerte zwischen 40,5 und 66,3 Mio. Euro. Die 2021 gegründete Fisker GmbH konzentriert sich hauptsächlich auf das Management der Auftragsfertigung in Graz, wo die Fahrzeuge von Magna-Steyer produziert wurden. Allerdings hat Magna die Produktion mittlerweile gestoppt.

Das Unternehmen führt die Zahlungsunfähigkeit laut dem Alpenländischen Kreditorenverband darauf zurück, dass die selbst erwirtschafteten Liquiditätszuschüsse aus dem eigenen Geschäft die Zahlungsfähigkeit nicht aufrechterhalten können. Das liege sowohl am Rückgang der weltweiten Nachfrage an Elektrofahrzeugen als auch an hohen Zinssätzen und Preiskämpfen zwischen verschiedenen Herstellern. Zudem wirkten sich langsames Onboarding von Händlern, ein negativer globaler Ausblick auf Elektrofahrzeuge und der Verlust einer Überbrückungsfinanzierung negativ auf die Liquidität aus. Schlussendlich musste Fisker die Produktion für mehrere Wochen unterbrechen und hat sie bislang nicht wieder begonnen.

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Investment durch Autogiganten gescheitert

Ursprünglich plante das Unternehmen eine jährliche Produktion von 40.000 Autos in Graz, bisher hat das Unternehmen jedoch nur 10.000 Stück gebaut. Die Liquidität der österreichischen Tochtergesellschaft und der gesamten Fisker-Gruppe hat bisher die US-Mutter zentral finanziert. Da sich das US-Unternehmen jedoch selbst in einer Liquiditätskrise befindet, will man die österreichische Tochter nun restrukturieren und fortführen. Den Gläubigern bietet man eine Quote von 30 Prozent an, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans. Aktuell beschäftigt Fisker Austria 47 Mitarbeiter:innen.

Vor Kurzem ist eine Transaktion zwischen Fisker Inc. und einem der weltweit größten Autoproduzenten gescheitert. Geplant war, dass der – nicht näher genannte – Autoproduzent als Investor einsteigen hätte sollen. Das hätte der Fisker Inc. rund 400 Mio. US-Dollar an Liquidität sowie über 300 Mio. US-Dollar für gemeinsam Programmentwicklungen bringen sollen. Das Scheitern dieses Investments hat in weiterer Folge zum Verlust einer Finanzierung eines Investors in Höhe von 150 Mio. Dollar geführt. Letztlich hatte somit die Fisker Inc. nicht mehr ausreichende Liquidität, um die Fisker-Gruppe weiter zu finanzieren.

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