Mobilität

Fisker: Stop für E-Auto-Startup schickt Schockwellen bis Graz

Fisker Ocean. © Fisker
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Direkter Impact in Österreich: Das US-Startup Fisker, dass mit seinen „nachhaltigen“ E-Autos groß hinaus wollte, steht vor dem Zusammenbruch. Nachdem Verhandlungen mit Investoren platzten, ist der Börsenkurs des jungen Unternehmens so weit eingebrochen, dass die Fisker-Aktie aus dem Handel genommen wurde – ein schlechtes Zeichen für ein Unternehmen. Denn das Papier liegt mittlerweile mehr als 99 Prozent unter dem Allzeithoch aus dem Februar 2021.

Was ist da passiert bei Fisker? Eigentlich startete das Unternehmen schon vor dem großen Hype um E-Autos. Fisker Inc. wurde 2016 von Henrik Fisker ins Leben gerufen, der zuvor als Designchef bei Aston Martin und als Mitbegründer von Fisker Automotive tätig war. Henrik Fisker hat eine starke Historie in der Designwelt, er ist bekannt für seine Arbeit an Luxusautos wie dem Aston Martin DB9 und dem BMW Z8, sowie dem Fisker Karma, einem der ersten Hybrid-Sportwagen. Mit Fisker Inc. wollte Henrik Fisker seine Vision eines vollständig elektrischen Fahrzeugs verwirklichen, das sowohl in Bezug auf Leistung als auch auf Nachhaltigkeit keine Kompromisse eingeht.

Der Fisker Ocean wurde das Aushängeschild des Unternehmens, ein vollelektrisches SUV, das sich durch sein umweltfreundliches Design und große Reichweite auszeichnet. Der Ocean, bekannt für seine Verwendung von recycelten Materialien und einem Solar-Sonnendach, zielt darauf ab, die Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs zu minimieren. Darüber hinaus hat Fisker Inc. das „Flexee Lease“-Modell eingeführt, das traditionelle Leasing-Verträge durch eine flexible und kundenfreundlichere Alternative ersetzen soll.

Der E-Auto-Boom scheint 2024 ausgebremst zu werden

Fisker schon länger in Schwierigkeiten

Doch der schwieriger gewordene E-Auto-Markt hat Fisker in Schwierigkeiten gebracht. Zwar konnte man Mitte 2024 eine Finanzierung über Convertible Notes von 150 Mio. Dollar von einem bestehenden Investor an Land ziehen, jedoch muss dazu erst noch der Jahresbericht für 2023 (in den USA die „Form 10-K“) abgeliefert werden. Diese Jahreszahlen könnten den Investor vielleicht doch noch abschrecken.

Parallel Liefen laut Fisker auch „Verhandlungen mit einem großen Automobilhersteller über eine mögliche Transaktion, die eine Investition in Fisker, die gemeinsame Entwicklung einer oder mehrerer Elektrofahrzeugplattformen und die Produktion in Nordamerika umfassen könnte“. Doch diese Verhandlungen – sie sollen mit Nissan stattgefunden haben – verliefen zuletzt im Sand. Schon vorher wurde die Produktion vorübergehend sechs Wochen lang eingestellt, unter anderem auch im Magna-Werk in Graz. Der Autozulieferer Magna ist auch an Fisker beteiligt.

Ursprünglich war bei Fisker geplant gewesen, 40.000 Fahrzeuge pro Jahr zu bauen, es sind zuletzt aber nur etwa 10.000 geworden. Mit einem Preis ab 43.900 Euro ist der Ocean-SUV im Premium-Segment angesiedelt, das mittlerweile mit einer ganzen Reihe an anderen SUVs (u.a. das Model Y von Tesla) heiß umkämpft ist. Währenddessen haben aber vor allem chinesische Marken wie BYD immer günstigere Modelle am Markt, die zugänglicher für die breite Masse geworden sind. Dazu kamen dann noch Kritik an der Software des Wagens und ein abflauender E-Auto-Markt. Nun ist mittlerweile gerüchteweise die Rede von der nahenden Insolvenz von Fisker.

Magna International startete 2021 eine Kooperation mit Fisker, um die komplette Produktion des Ocean in Graz zu machen. Damals holte sich Magna auch einen Anteil von etwa 6 Prozent an Fisker, der dann über die Jahre in Richtung 10 Prozent aufgestockt wurde. 2020 ist Fisker über die SPAC Spartan Energy Acquisition Corp an die Börse gegangen. War das Unternehmen dort mal mehrere Milliarden Dollar wert, sind es heute nur mehr traurige 50 Mio. Dollar. Im Februar mussten 15 Prozent der Belegschaft, etwa 200 Personen, das Unternehmen verlassen.

Für einen echten E-Auto-Boom braucht es den 20.000-Euro-Wagen

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