Flucht vor Trump? Italienisches Dorf bietet Amerikanern 1-Euro-Häuser an
Das sardische Bergdorf Ollolai hat eine kreative Lösung für zwei Probleme gefunden: die eigene Entvölkerung und frustrierte US-Amerikaner nach der Präsidentschaftswahl. Mit einer neuen Website wirbt der findige Bürgermeister Francesco Columbu gezielt um amerikanische Auswanderer – und das mit einem Angebot, das man kaum ablehnen kann: Häuser zum Schnäppchenpreis von einem Euro.
„Sind Sie der Weltpolitik überdrüssig? Suchen Sie nach einem ausgewogeneren Lebensstil?“, fragt die Website vielsagend und bietet gleich die Lösung an: „Bauen Sie sich Ihr europäisches Refugium im paradiesischen Sardinien!“
Der sympathische Bürgermeister macht keinen Hehl daraus, dass der Zeitpunkt der Kampagne nicht zufällig gewählt ist. Mit einem Augenzwinkern erklärt er gegenüber CNN: „Natürlich können wir keinen bestimmten US-Präsidenten beim Namen nennen, aber wir alle wissen, vor wem viele Amerikaner jetzt davonlaufen wollen.“
Ollolai will wieder wachsen
Das Angebot kommt offenbar zur richtigen Zeit: Sage und schreibe 38.000 Anfragen, hauptsächlich aus den USA, haben das Rathaus bereits erreicht. Dabei bietet Ollolai ein Rundum-Sorglos-Paket: Von kostenlosen Unterkünften für Digital Nomads bis hin zu renovierungsbedürftigen Ein-Euro-Häusern und bezugsfertigen Immobilien bis 105.000 Dollar ist für jeden Geldbeutel etwas dabei.
Amerikaner genießen dabei eine Art „Überholspur“ im Bewerbungsprozess – eine charmante diplomatische Ungerechtigkeit, die der Bürgermeister mit einem Lächeln verteidigt: „Amerikaner sind unsere Trumpfkarte!“ (Wortspiel durchaus beabsichtigt).
Für das Dorf, dessen Einwohnerzahl im letzten Jahrhundert von 2.250 auf magere 1.150 geschrumpft ist, könnte die politische Situation in den USA zum unerwarteten Segen werden. Wer also seinen amerikanischen Traum gegen einen italienischen eintauschen möchte, sollte schnell zugreifen – bevor die sardischen Traumhäuser wieder teurer werden als ein Starbucks-Kaffee.