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Flugtaxi-Scale-up Lilium könnte vor Notverkauf stehen, weil Staatshilfen ausbleiben

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Weil nach wie vor keine staatlichen Hilfen geflossen sind, prüft das eVTOL-Scale-up Lilium offenbar einen Verkauf an ausländische Investoren und eine Verlagerung ins Ausland. Wie das Handelsblatt berichtet, hat die Unternehmensführung um CEO Klaus Roewe im Juli Berater beauftragt, Investoren für einen möglichen Verkauf zu suchen. Ein Sprecher von Lilium wollte sich zu den Informationen auf Anfrage nicht äußern. Beantragt wurden staatliche Zuschüsse von 150 Mio. Euro.

Hintergrund ist, dass es nach wie vor keine Entscheidung über deutsche Staatshilfe für das Flugtaxi-Start-up gibt. Deshalb sondieren Aufsichtsratschef Tom Enders und Berater Optionen außerhalb Deutschlands. Parallel dazu soll der frühere Airbus-Chef Enders in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender von Lilium Anfang September Reisen erst nach China und dann in die USA planen, um Kontakte zu möglichen Investoren zu knüpfen.

Die Geschäftsmodelle der Anbieter von Flugtaxis sind zuletzt in Frage gestellt worden. Wie berichtet besagt eine Roland-Berger-Studie, dass die elektrischen Senkrechtstarter nach aktuellem Stand preislich nur für Premium-Passagiere leistbar sind, und der Einsatz im Stadtgebiet oder als Taxiersatz zum Flughafen nicht für einen Massenmarkt geeignet sind. Schon eher würden die Flugtaxis für längere Strecken zwischen Städten taugen.

Flugtaxis werden laut Studie nur für Premium-Passagiere leistbar sein

Lilium-Aktie unter Druck

Enders verfügt durch seine langjährige Manager-Tätigkeit beim europäischen Flugzeugbauer über ein globales Netzwerk. Die Suche nach alternativen Investoren und Standorten deutet darauf hin, dass Lilium nicht mehr mit zeitnaher Unterstützung durch den deutschen Staat rechnet. Zuletzt war auch Investor Frank Thelen darum bemüht, gute Stimmung rund um Lilium auf Linkedin zu machen.

Lilium ist auch nach vielen Jahren der Finanzierungsrunden und einer Listung an der Börse via SPAC nicht ins Fliegen gekommen. Bis dato hat das Münchner Unternehmen mehr als eine Milliarde Euro an Kapital aufgenommen. An der Börse ist die Aktie der Firma ein Schatten ihrer selbst und liegt etwa 93 Prozent unter dem Allzeithoch von Anfang 2021.

Der Unternehmenswert beläuft sich auf etwa 490 Mio. Dollar – weit weniger als internationale Konkurrenten wie Joby Aviation (3,7 Mrd. Dollar), Archer Aviation (1,34 Mrd. Dollar) oder Ehang (760 Mio. Dollar).

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