Analyse

Flugtaxis werden laut Studie nur für Premium-Passagiere leistbar sein

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Eine nahe Zukunft, in der es über unseren Städten nur so schwirren wir vor lauter Flugtaxi-Drohnen, ist aktuell nicht realistisch: Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Unternehmensberaters Roland Berger zu eVTOLs (Electronic Vertical Take-Off & Landing), die von zahlreichen Unternehmen weltweit entwickelt und eingesetzt werden. Der große Haken: die Preise, die realistischerweise für die Flüge verlangt werden müssen.

Denn bisweilen werden Passagier-Drohnen gerne mal als Ersatz für das Taxi zu Hotspots in der Stadt oder zum Flughafen dargestellt, oder auf der Kurzstrecke als Alternative zum Zug in die nächste Stadt. Doch ob sich das bewahrheiten wird, liegt vor allem an den Ticket-Preisen, die die Anbieter werden verlangen können.

Die Studienergebnisse würden zeigen, dass „neuartige Flugdienste für einen Premium-Markt wirtschaftlich rentabel sein können, schließlich sei die „Zahlungsbereitschaft entsprechender Zielgruppen vorhanden“. Das würden bestehende Helikopter-Dienste zeigen, von denen man aber klar weiß: Diese leisten sich nur Wohlhabende, große Unternehmen für ihre Top-Manager oder Tourist:innen, die im Urlaub spendabel sind.

Batterien haben „erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit“

„Unsere Analyse zeigt aber auch, dass die Wirtschaftlichkeit der Angebote nicht nur durch die Kosten der Fluggeräte, sondern durch das gesamte Ökosystem beeinflusst wird“, sagt Stephan Baur, Partner bei Roland Berger. „Der langfristige Erfolg der Advanced Air Mobility (AAM) hängt davon ab, ob die Beteiligten es schaffen, ein überzeugendes Geschäftsszenario vorzulegen, das die kommerzielle Lebensfähigkeit nachweist und weiteres Kapital für die Skalierung anlockt. Dazu ist eine Zusammenarbeit von Herstellern, Betreibern und den anderen AAM-Akteuren wie den Betreibern von Vertiports nötig, um die Effizienz und Effektivität aller Ökosystem-Bausteine zu verbessern und so die Kosten Schritt für Schritt zu senken.“

Zwei von mehreren Kostentreibern: Der Austausch von Batterien soll „erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit“ haben, immerhin sind diese in den elektrischen Flugvehikeln die teuersten Bauteile, und haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Außerdem sind etwa Landegebühren zu berücksichtigen, die von Betreibern künftiger so genannter Vertiports eingehoben werden. Diese braucht es, da die eVTOLs natürlich nicht überall landen können, sondern aus unterschiedlichen Gründen (Platz, Sicherheit, Aufladen, Wartung usw.) eigene Mini-Flughäfen brauchen werden.

Wie Zahlen aus der Roland-Berger-Studie zeigen, wäre ein Flugtaxi innerhalb der Stadt als Ersatz zu Taxi oder Öffis noch einmal deutlich teurer als eine Limousine – und damit längst nicht massentauglich. Im Bereich des Flughafen-Shuttles wird es schon leistbarer, aber sie wären immer noch etwas teurer als herkömmliche Taxis. Spannend wird die Angelegenheit im Inter-City-Verkehr. Da wäre ein Flugtaxi zwar deutlich teurer als Auto oder Öffentlicher Verkehr, aber immerhin deutlich günstiger als Limousine oder Taxi. Auf der Haben-Seite gilt immer: Flugtaxis sind natürlich viel schneller als alle anderen Transportmittel.

 

 

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