Flying Tent: Kärntner Startup mit Hängematten-Zelt ist insolvent
Die Campfire Outdoors GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen, ist also insolvent. Bekannt wurde das Startup 2016 durch einen Auftritt bei der Startup-Show 2 Minuten 2 Millionen. Das Hauptprodukt „Flying Tent“ habe sich nicht so gut verkauft wie erhofft. Nun kommt das Aus.
Ein Zelt für viele Zwecke
Die Besonderheit des Flying Tents lag in dessen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Das Einmann-Zelt konnte man zwischen Bäumen aufhängen und zusätzlich noch als Hängematte und Regen-Poncho verwenden. 2016 trat der Gründer Joachim Leitgeb bei 2 Minuten 2 Millionen auf und konnte von Baulöwe Hans Peter Haselsteiner und Müsliproduzent Heinrich Prokop ein Investment von 150.000 Euro bekommen.
Daneben gibt es noch weitere prominente Miteigentümer, wie die Kleine Zeitung schreibt. 30,2 Prozent sollen der ZMH GmbH aus Spittal gehören, zu deren Eigentümern (neben dem bereits erwähnten Hans Peter Haselsteiner) auch Alfred Gusenbauer zählt. Über 33 Prozent besitzt außerdem der Geschäftsführer David Dietrich.
Flying Tent: Zu wenig Interesse
Als Ursache für die Insolvenz schreibt der Alpenländische Kreditorenverband (AKV), der sich um die Insolvenzverwaltung kümmert, folgendes:
Als Ursachen des Vermögensverfalles wird angeführt, dass die Schuldnerin die von ihr entwickelten Zelte in Asien produzieren lässt und die jeweiligen Produkte vorfinanzieren muss. Bis jetzt erfolgte die Produktion nach Eingang einer jeweiligen Bestellung bzw. wurde auch ein gewisser Bestand vorproduziert, um kurzfristige Bestellungen abarbeiten zu können. Jedoch mangelt es am derzeitigen Markt an Interesse bzw. werden keine Abnehmer gefunden. Darüber hinaus können mangels Liquidität die Logistikpartner nicht befriedigt werden, die erst die Produkte versenden, wenn die Zahlung von der Schuldnerin erfolgt.
Darüber hinaus soll die „Rückführung einer öffentlichen Förderung“ ein Problem darstellen. Diese soll im Jahr 2021 schlagend werden. Mangels derzeitiger und vorhersehbarer Liquidität werde auch die „Rückzahlung dieser Förderung nicht möglich“ sein.
Sanierungsverfahren wird angestrebt
Angestrebt wird nun ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung mit einer Quote von 30 Prozent. Laut AKV soll „die Finanzierung laut Angaben der Schuldnerin durch den Abverkauf der Waren sowie durch den Einstieg eines Investors möglich sein“. Das würde bedeuten, die Campfire Outdoors GmbH würde weitergeführt werden. Der Schuldenstand liegt laut AKV bei 250.000 Euro.