„Fonds Zukunft Österreich“: 140 Millionen Euro für Forschung
140 Millionen Euro jährlich: Mit dieser Summe ist der „Fonds Zukunft Österreich“ der Bundesregierung dotiert. Das Geld soll ab 2022 in Forschung und Innovation fließen, hieß es im vergangenen Herbst. Die Fördergelder sollen nun bis 2025 pro Jahr für wichtige Zukunftsfelder und -technologien in Grundlagen- und angewandter Forschung sowie Innovation zur Verfügung stehen. Außerdem haben Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Bildungsminister Martin Polaschek am Dienstag bekannt gegeben, wohin genau die ersten Gelder des Fonds fließen werden.
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„Gut für Wirtschaftsstandort Österreich“
Die Gestaltung und Dotierung des Fonds Zukunft Österreich stellt laut dem Wissenschaftsfonds FWF einen wichtigen Baustein auf dem Weg zur Forschungsstrategie 2030 dar. Diese Strategie soll Österreich ins internationale Spitzenfeld in Sachen Innovation bringen. „Es tut dem Wissenschaftsstandort Österreich gut, dass der Fonds Zukunft Österreich jetzt so rasch voranschreitet“, so FWF-Präsident Christof Gattringer. „Jetzt geht es darum, in besonders vielversprechende Bereiche zu investieren und Forschenden attraktive Rahmenbedingungen zu bieten, um den wissenschaftlichen Fortschritt weiter voranbringen zu können.“
Zuständig für die Verteilung der Gelder sind laut dem Standard das Bildungs-, Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium. Die Ministerien richten sich dabei an den Zielen der Forschungsstrategie 2030. Im Fokus stehen verschiedene spezifische Förderschwerpunkte, die 2022 zu etwas mehr als der Hälfte des Fördergeldes im Bereich der angewandten Forschung liegen, wie Wirtschaftsministerin Margarethe Schramböck am Dienstag klarstellte. Entsprechend weniger als 50 Prozent stehen für die Grundlagenforschung zur Verfügung.
Fonds Zukunft Österreich hat diverse Schwerpunkte
Für die Finanzierung österreichischer Beteiligungen an EU-Partnerschaften im Gesundheitsbereich sollen sieben bis zwölf Millionen Euro zur Verfügung stehen. Außerdem gibt es für die nationale Ko-Finanzierung beim Digital-Europe-Programm acht bis zehn Millionen Euro. Forschungsprojekte für die zukünftige Bekämpfung von Pandemien erhalten drei bis fünf Millionen Euro. In die nicht-kommerzielle klinische Forschung gehen sechs bis zehn Millionen.
Weiters gibt es für die Beteiligung an internationalen Forschungsinfrastrukturen zehn bis 20 Millionen Euro. Förderungen im Bereich Künstliche Intelligenz sowie Forschung und Entwicklung im Halbleiterbereich erhalten jeweils zehn bis zwölf Millionen Euro. Zudem sind sechs bis neun Millionen für datengetriebene Forschung über die Gesellschaft vorgesehen. In diesem Zusammenhang wird etwa das Austrian Micro Data Center bei der Statistik Austria erwähnt.
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Bis zum Sommer Entscheidung über Verteilung
Eher in den Bereich der Grundlagenforschung fallen zehn bis 20 Millionen für exzellente Forschungsgruppen. Zehn bis zwölf Millionen gibt es für anwendungsorientierte Grundlagenforschung, 20 bis 25 Millionen Euro für disruptive beziehungsweise radikale Innovationen. Schließlich sollen 15 bis 25 Millionen Euro in die Nachwuchsförderung gehen.
Die Förderagenturen wie der FWF, die Forschungsförderungsgesellschaft FFG oder das Austria Wirtschaftsservice (aws) können bis Mai Vorschläge machen, wie sie diese Schwerpunkte in ihrem jeweiligen Förderbereich umsetzen wollen. Die Entscheidung über die tatsächliche Mittelverteilung an die Agenturen treffen dann der Forschungsrat und der Stiftungsrat der Nationalstiftung FTE bis zum Sommer.