Forscher: Das sind die 100 nachhaltigsten Unternehmen der Welt
Die meisten nachhaltigen Großunternehmen der Welt kommen aus Europa. Das geht aus einem Ranking hervor, das jährlich zu Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos die 100 nachhaltigsten Unternehmen der Welt präsentiert. Hinter der Rangliste steht das kanadische Wirtschaftsforschungs- und Medienunternehmen Corporate Knights, das seine Top 100 aus 8.080 analysierten Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 1 Milliarde Dollar gewählt hat.
Schneider Electric ist Aufsteiger des Jahres
Auf Platz 1 hat es heuer das französische Schneider Electric geschafft. Das Elektrotechnik-Unternehmen, das auch im Energiemanagement tätig ist, ist schon seit Jahren in dem Ranking vertreten, schaffte es allerdings noch nie ganz nach oben. Im Vorjahr lag Schneider Electric in dem Global 100 Ranking noch auf Platz 29. Seit 2005 veröffentlicht das Unternehmen vierteljährlich ein „Nachhaltigkeitsbarometer“.
„Als wir 2005 unser erstes Nachhaltigkeitsbarometer einführten, waren wir ein Early Adopter von ESG-Themen. Aber ESG-Verpflichtungen können nicht nur eine einmalige Sache sein. Wir haben unsere alle drei Jahre verschärft. Wir alle – Unternehmen, Regierungen und Einzelpersonen – können dazu beitragen, die Welt grüner und inklusiver zu machen“, sagt CEO Jean-Pascal Tricoire.
Nur ein österreichisches Unternehmen
Schneider Electric hat den Erstplatzierten des Vorjahres, die dänische Orsted auf Platz 2 verwiesen. Orsted ist weltweiter Marktführer bei Offshore-Windenergie. Ein wenig überraschender sind die folgenden Plätze, die an eine brasilianische Bank und ausgerechnet ein Mineralölunternehmen gehen. Die finnische Neste Oyi ist als Biodiesel-Pionier bekannt, gilt unter Umweltschützern allerdings als umstritten. Das Unternehmen schafft es bereits zum 15. Mal in die Liste und konnte heuer sogar einen Platz gut machen. Das Energieunternehmen Verbund ist übrigens das einzige österreichische Unternehmen in dem Ranking – es konnte sich von Platz 33 auf Platz 27 verbessern.
Corporate Knights setzen bei dem Ranking auf zahlreiche Indikatoren, die nicht nur auf den CO2-Ausstoß referenzieren. Auch soziale Faktoren spielen eine große Rolle und die Gewichting der einzelnen Indikatoren ist je nach Banche unterschiedlich – ganz ähnlich der Methoden, nach denen nachhaltige Finanzprodukte nach ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) beurteilt werden. Die Detailbewertung veröffentlicht Corporate Knights in einer ausführlichen Tabelle.
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Ein Drittel Geschäftsführerinnen
Im Schnitt erwirtschafteten die 100 nachhaltigsten Unternehmen des Rankings 41 Prozent ihrer Umsätze mit Produkten oder Dienstleistungen, die sich an den SDGs, den Nachhaltigkeitszielen der UN, orientieren. Bei den Unternehmen aus dem Aktienindex MSCI All Country World Index, der die 2.500 größten Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern bündelt, sind es nur 8 Prozent der Umsätze, die sich an den SDGs orientieren. 33 Prozent der Investitionen der Corporate-Knights-100 haben positive ökologische oder soziale Auswirkungen und im Schnitt ist rund ein Drittel der Geschäftsführung weiblich. 80 Prozent der Unternehmen knüpfen zudem die Vorstandsgehälter an Nachhaltigkeitsmaßnahmen.