Forscher entwickeln Innovationen für landwirtschaftliche Abfälle
Wie kann man regionale landwirtschaftliche Erzeugnisse noch besser nutzen? Mit dieser Frage hat sich seit 2018 ein europäisches Forscherteam unter österreichischer Beteiligung beschäftigt. Ein erstes Ergebnis sind innovative Geschäftsmodelle rund um landwirtschaftliche Nebenprodukte, die bisher meist im Müll gelandet sind. So entstanden zum Beispiel Konzepte für Einweggeschirr aus Apfeltrester oder glutenfreies Mehl aus Apfelresten. Die Forscher haben aber auch Ideen wie Baby-Schnuller mit Kräuteressenzen oder vegane Low-Carb-Snacks aus Walnüssen entwickelt.
440 Geschäftsmodell-Ideen
Die Ideen zu den neuen Geschäftsmodellen entstanden dabei quasi in einem Crowdsourcing-Projekt: 182 Landwirtinnen, Unternehmer, Wissenschaftlerinnen und Interessenvertreter aus fünf europäischen Ländern entwickelten in Workshops 440 Geschäftsmodell-Ideen rund um Äpfel, Nüsse und Alpenkräuter, also regionale landwirtschaftliche Erzeugnisse.
Nach einer Auswahl durch die Forscher wurden dann sieben Ideen in ausführlichen Konzepten ausgearbeitet. Diese „Blaupausen“ sind von unterschiedlichen Standpunkten her entwickelt: „Aufgrund der besonderen Ausrichtung des MCI als Unternehmerische Hochschule hatten wir die Möglichkeit, Betriebswirtschaft, Lebensmitteltechnik und Prozesswissen zusammenzuführen. Wir haben sehr voneinander profitiert“, sagt Katrin Bach, Lebensmitteltechnologin am Management Center Innsbruck (MCI), das einer von 13 Projektpartnern in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien und Frankreich war.
Ziel des Projektes „AlpBioEco“ war es, Nebenerzeugnisse oder Abfallprodukte pflanzlicher Erzeugnisse aus dem alpinen Raum nachhaltig zu verwenden und daraus neue Geschäftsfelder für die Landwirtschaft zu entwickeln – insbesondere für kleinere Landwirtschaften. Die Konzepte sollen nun als Pilotprojekte in Unternehmen getestet werden. Alle sieben Innovationen sind hier näher beschrieben.