Interview

ForThem Solutions: „Wir wollen Einwegprodukte mit umweltfreundlichen Produkten ersetzen“

Bojan Eric und Burak Kongo von ForThem Solutions. © ForThem Solutions
Bojan Eric und Burak Kongo von ForThem Solutions. © ForThem Solutions
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„ForThem Solutions wurde mit der Intention erschaffen, sämtliche Einwegprodukte mit wahrlich umweltfreundlichen Produkten zu ersetzen“, erzählt Bojan Eric, Gründer des gleichnamigen Startups, im Gespräch mit Trending Topics. Die erste Idee: Ein essbarer Strohhalm auf Basis der Kakaofaser. Langfristig wollen die Junggründer einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Umweltverschmutzung beitragen.

Das Unternehmen gründete er gemeinsam mit seinem Partner Burak Kongo. Das erklärte Ziel: Das Ende des Einwegplastiks. Die beiden Junggründer haben es sich zur Aufgabe gemacht, Alternativen zu Produkten aus Plastik zu schaffen. Dabei setzt das Team vor allem auf biologisch abbaubare Rohstoffe, die Plastik nach und nach den Rang ablaufen sollen.

Trending Topics: Was ist die Idee hinter ForThem Solutions? Wie ist die Idee zustande gekommen?

Bojan Eric: Jedermann ist mit der Problematik vom Einwegplastikmüll vertraut, der Markt hat auch erste Schritte gemacht, das Problem zu reduzieren. Doch auch die  bestehenden Lösungen sind nicht unbedingt ideal. ForThem Solutions wurde mit der Intention erschaffen, sämtliche Einwegprodukte mit wahrlich umweltfreundlichen Produkten zu ersetzen, die weder CO2-belastend noch umweltschädigend sind. Die wichtigste Wertevorstellung von ForThem Solutions ist es, dass alle Menschen gemeinsam gegen die Verschmutzung unserer wertvollen Natur ankämpfen. Dahingehend wollen wir den Menschen die Möglichkeit bieten, diesen Weg zu beschreiten.

Die Idee kam uns, nachdem wir gehört hatten, dass sämtliche Einwegplastik-Produkte ab dem Jahr 2021 verboten werden. Wir haben uns Gedanken gemacht, wie man Einwegplastik, ohne neuen Müll zu erzeugen, ersetzen kann. Somit wurde die Idee geboren, mit biologisch abbaubaren und nachhaltigen Rohstoffen Plastik nach und nach vollständig zu ersetzen.

Wie sehen eure möglichen Lösungen gegen Plastik aus?

Die erste Lösung, mit der wir auch den Markteintritt vornehmen werden, ist ein essbarer Strohhalm auf Basis der Kakofaser. Der Strohhalm eignet sich gut für fast jedes Getränk, da während dem Trinken kein Geschmack an das Getränk abgegeben wird, sondern erst beim Verzehr. Bei Verzicht auf den Verzehr kann das Produkt unbedenklich entsorgt werden, weil sich der Strohhalm in kürzester Zeit vollständig abbaut. Wenn wir uns am Markt gefestigt haben, werden neue Lösungen für den Einwegmarkt produziert. Derzeit konzipieren wir weitere Produkte wie beispielsweise Umrührsticks, Besteck oder To-Go-Kaffeebecher. Aber wir wollen in Zukunft unsere Produktpalette erweitern und ein breites Spektrum an Plastik-Produkten in anderen Segmenten mit umweltfreundlichen Substituten ersetzen.

Wann ist denn die Präsentation erster Produkte/Lösungen geplant?

Im Zuge von diversen Veranstaltungen haben wir bereits erste Prototypen publiziert. Wir planen jedoch in den kommenden Monaten den Strohhalm in realen Situationen einzusetzen. Dahingehend haben wir schon erste Testkunden angesprochen, welche auch Interesse an unserem Produkt zeigen. In jenen Unternehmen, die in der Gastronomie angesiedelt sind, werden wir erste Kundenzufriedenheitsversuche durchführen und die Produkte dann auch im besten Fall in jenen vertreiben.

Wie sieht das Geschäftsmodell aus? Wie wollt ihr Geld verdienen?

Primär werden wir unsere Produkte auf einer B2B-Ebene vertreiben. Der Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Gastronomie, wo im Falle des Strohhalms die größte Menge anfällt. Wir werden uns im systemgastronomischen Großhandel positionieren, um eine breite Masse an Restaurants, Konditoreien, Cafés und dergleichen zu erreichen. Natürlich wollen wir auch Privatpersonen die Möglichkeit bieten, unsere Produkte zu erwerben. Dahingehend werden wir einen Online-Verkauf auf unsere eigenen Homepage, aber auch auf anderen Online-Verkaufsplattformen ermöglichen.

Wie groß ist das Team? Wie ist die Arbeitsaufteilung?

Das Team setzt sich derzeit aus meinem Kollegen Burak Kongo und mir zusammen. Wir beide sind derzeit Studenten an der FH Wiener Neustadt. Ich kümmere mich um die strategische Planung im Unternehmen und noch zusätzlich um den Vertrieb. Mein Kollege Burak hingegen kümmert sich um das operative Geschäft, das Marketing und um sämtliche technische Aspekte wie beispielsweise die Homepage und den Online-Shop.

Wie ist es euch während und mit der Corona-Krise ergangen?

Anfangs war es natürlich schwer, sich auf die neuen Begebenheiten anzupassen, da wir durch den Lockdown einige Aktivitäten, wie beispielsweise das Weiterentwickeln des Prototypen, nicht ausüben konnten. Jedoch haben wir uns schnell umstrukturiert und den Fokus auf andere wichtige Aspekte unseres Unternehmens gelegt. So haben wir es geschafft, während des Lockdowns eine Homepage aufzustellen und unseren Businessplan abzuschließen.

Zudem haben wir eine flächendeckende Umfrage zwecks Marktforschung durchgeführt und erste Schritte in Richtung Markenschutz gemacht. Die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass immer unvorhersehbare Ereignisse passieren können, die wir nicht kontrollieren können, aber dass man durch Teamwork und mit einem Ziel vor Augen auch solche Situationen meistern kann. Daher sind wir gestärkt und mit einer noch stärkeren Motivation aus dieser Situation gegangen.

Wo seht ihr euch in fünf Jahren?

Wir planen, dass wir in fünf Jahren österreichweit in der Gastronomie vertreten sind und so einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Umweltverschmutzung beitragen. Wir werden aber auch zeitlich in weitere Länder expandieren, um unseren Einfluss zu erweitern. Die geplante große Produktpalette soll ebenfalls spätestens im fünften Jahr im Verkauf sein. Wir werden zudem die geplante ForThem Solutions Community aufgebaut haben, wo sich Menschen aus aller Welt, welche intrinsisch dem Umweltschutz verschrieben sind, austauschen können.

+++Plasticpreneur: Startup macht recyceltes Plastik zu Corona-Gesichtsschildern+++

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