Forust: US-Startup haucht Sägemehl mittels 3D-Drucker neues Leben ein
3D-Drucker bieten großes Potenzial für das Recycling von unterschiedlichen Materialien. Sie können auch den Aufwand und die Kosten bei der Produktion reduzieren. Beispielsweise ist kürzlich in den Niederlanden das erste europäische Haus aus dem 3D-Drucker entstanden. Selbst aus Holzabfällen können neue, hochwertige Produkte entstehen. Dieses Konzept verfolgt das Jungunternehmen Forust. Die im vergangenen Jahr gegründete Tochter der US-amerikanischen 3D-Druck-Firma Desktop Metal will mit der modernen Technologie Haushaltsgegenstände, wie Schalen oder auch Möbel, aus Sägemehl und Epoxidharz herstellen. So sollen aus den Überresten der Holzindustrie neue kreative Möglichkeiten entstehen. Die Produkte selbst sind laut den Anbietern sowohl biologisch abbaubar als auch ihrerseits wiederverwertbar.
„Gleiche Funktionalität wie gewöhnliches Holz“
„Forust bietet fast unbegrenzte Flexibilität. Von exotischen Maserungen bis zu Holz ohne besonderes Muster können wir Holzstrukturen digital reproduzieren. Und weil wir Holzstoffe und Harz verwenden, haben diese Teile die gleiche Steifigkeit und Funktionalität wie gewöhnliches Holz“, erklärt Forust-CEO Andrew Jeffery. Zu den ersten Produkten im Angebot des Unternehmens gehöre eine Kollektion des Schweizer Designers Yves Béhar. Dazu zählen unter anderem Schüsseln mit geschwungenen Formen. Der Anbieter könne sie mit eigenen industriellen 3D-Druckern aus unterschiedlichen Holzarten herstellen.
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Kunden können die Forust-Kreationen weltweit online anfordern. Die Firma stellt sie nach eigenen Angaben dann innerhalb von zwei Wochen mit dem 3D-Drucker her. Sie können sowohl als einzelne Stücke als auch in größeren Mengen kommen. Dabei liegen Preise für ein Exemplar je nach Produkt zwischen 14 und 52 Dollar. Jedoch könnten Interessierte nicht nur vorgefertigte Formen kaufen. Sie könnten auch 3D-Dateien hochladen, die Forust dann mit dem Drucker erzeugt. Das soll es auch Designern ermöglichen, ohne viel finanziellen Aufwand ihre kreativen Projekte umzusetzen.
Forust will „zyklischen Herstellungsprozess“
Kunden sei es außerdem möglich, ihre fertigen Produkte bei Forust wieder zum Recycling einzureichen, sollten sie diese nicht mehr brauchen. „Am Lebensende des Holzproduktes können Kunden sie entweder wegwerfen, weil sie biologisch abbaubar sind – oder sie durch Forust für neue Teile wiederverwerten lassen. Unsere Vision ist ein wirklich zyklischer Herstellungsprozess.“, sagt Jeffery. Die Produktion soll dadurch möglichst nachhaltig ablaufen und die Abholzung von unnötig vielen Bäumen für Alltagsgegenstände verhindern.