Founder der Woche: Vom Festivalveranstalter zum millionenschweren „Climate Ranger“
Im November 2020 startete das Wiener Jungunternehmen Glacier mit der Mission, Unternehmen bei der Verkleinerung ihres CO2-Abdrucks zu helfen. In der sogenannten Climate Ranger Academy bildet das Startup Angestellte zu Klimaschutz-Expert:innen aus. Dieses Konzept ist durch den starken Trend zur Nachhaltigkeit ein voller Erfolg. Mehr als 150 Unternehmen nahmen den Service schon in Anspruch, außerdem gab es in dieser Woche eine Finanzierung von 1,7 Millionen Euro. Deshalb sind die beiden Gründer Andreas Tschas und Rainhard Fuchs unsere „Founder der Woche“.
„Ganze Firmen zu Klimafreundlichkeit bringen“
Andreas Tschas ist in der österreichischen Startup-Szene als Gründer des Wiener Pioneers Festivals bekannt, das sich zu einem internationalen Hotspot für Startups entwickelt hat. Tschas und Rainhard Fuchs haben sich bei der Digitalisierungsagentur des Bundes kennengelernt, die 2019 von der damaligen türkis-blauen Regierung ins Leben gerufen wurde. Sie sahen das enorme Potenzial von Nachhaltigkeit bei Unternehmen und haben sich das Ziel gesetzt, Österreich auf dem Weg zum Climate-Tech-Hotspot zu helfen.
„Aus unserer Sicht reicht es nicht mehr aus, wenn sich nur einzelne Mitarbeiter:innen in Unternehmen mit Nachhaltigkeit beschäftigen. Wir sehen das gesamtheitlicher und wollen ganze Firmen zu mehr Klimafreundlichkeit bringen. Dieses Thema betrifft alle Abteilungen und reicht vom Fuhrpark bis zur Produktentwicklung eines Unternehmens. Unsere Vision ist es, möglichst viele mitzunehmen. Es gibt hier glücklicherweise eine massive Nachfrage nach Weiterbildung“, erklärt Tschas.
Glacier: Gründer Andreas Tschas über das 1,7 Millionen-Investment
Glacier trotz Pandemie heiß begehrt
Neben der Climate Ranger Academy bietet Glacier außerdem den Climate Impact Day. Bei diesem Hybrid-Event entwickeln Mitarbeiter:innen vor Ort und die gesamte Community online gemeinsam langfristige Maßnahmen für den Klimaschutz. Ebenfalls im Angebot des Startups ist die Software „Carbon Manager CARMA“, mit der Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck messen können. Die Software schlägt ihnen dann Maßnahmen zur Minderung des Abdrucks vor.
Nur ein Jahr nach dem Start können sich Andreas Tschas und Rainhard Fuchs über eine Reihe von Erfolgen freuen. So konnte Glacier neben einer Vielzahl von KMU auch Großunternehmen wie Microsoft oder Magenta als Kunden gewinnen. Beim ersten Climate Impact Day waren außerdem 130 Unternehmen und 21.000 Mitarbeiter:innen mit dabei. „Wir haben in der Pandemie unsere Produkte erfolgreich gelauncht und sind auf ein Team von 16 Leuten gewachsen. Die Motivation ist extrem hoch und jeder, der uns kennt, weiß, wir sind echte Überzeugungstäter und voll bei der Sache“, so Tschas.
Nachhaltigkeit für Unternehmen unvermeidlich
Für die Zukunft hat Glacier schon große Pläne. So soll der Climate Impact Day im nächsten Jahr zu einer mehrtätigen modularen Aktionswoche werden. Außerdem plant das Startup 2022 die Expansion. Mit dem frischen Kapital will Glacier das Team vergrößern, um so auch in Deutschland und der Schweiz Fuß fassen zu können. Zudem will das Startup die eigenen Produkte, wie die Climate Ranger Academy, um zusätzliche Formate erweitern und digitalisieren. Tschas sieht in seiner Jungfirma großes Potenzial. Denn Nachhaltigkeit ist für den Founder der Woche ein Thema, an dem kein Unternehmen in Zukunft vorbei kommt.