Single Use Support

Founder der Woche: Vom Hidden Champion zum „Entrepeneur of the Year“

Thomas Wurm und Johannes Kirchmair, Gründer von Single Use Support © Single Use Support
Thomas Wurm und Johannes Kirchmair, Gründer von Single Use Support © Single Use Support
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Mit seinem Sieg beim „Entrepreneur of the Year“-Award von EY in der vergangenen Woche hat das Tiroler Scale-up Single Use Support, bislang ein „Hidden Champion“ in der Pharmaindustrie, aufhorchen lassen. Und nicht nur damit: Das 2016 gegründete Unternehmen, das Abfüllanlagen und Transportlösungen für Medikamente bietet, hat einen gewaltigen Umsatz vorzuweisen. Satte 150 Millionen Euro wird die junge Firma voraussichtlich in diesem Jahr einnehmen (Trending Topics berichtete). Wegen diesen Erfolgen sind die beiden Gründer Thomas Wurm und Johannes Kirchmair mehr als würdige „Founder der Woche“.

Single Use Support: CEO Thomas Wurm über das Scale-up aus dem Bilderbuch

Erfolg durch „gewisse Naivität“

Thomas Wurm und Johannes Kirchmair kommen beide ursprünglich aus dem Bereich des Vertriebs, wobei nur Kirchmair zuvor Erfahrung in Pharma-Unternehmen hatte. Kennengelernt haben sich die beiden Tiroler beim Studium an der MCI Innsbruck. Sie wurden schnell Freunde und merkten, dass sie den gleichen Herzenswunsch teilten: „Wir wollten beide unbedingt selbst Unternehmer werden und uns so frei und unabhängig machen“, so Wurm. Sie haben also Single Use Support ins Leben gerufen. Die Firma bietet Pharma-Unternehmen unterstützende Geräte für den innerbetrieblichen Transport und den internationalen Versand sowie Kühlschränke zur Lagerung von tiefgefrorenen Wirkstoffen.

Dass sie ihr Unternehmen auf die Pharma-Branche ausgerichtet und diese sehr speziellen Lösungen entwickelt haben, ist laut Wurm einer langen Reihe glücklicher Zufälle geschuldet. „Die Reise von 2016 bis jetzt war wie eine Abfolge von 100 Kreisverkehren, bei denen wir immer die richtige Ausfahrt genommen haben. Das hatte auch teilweise mit einer gewissen Naivität von unserer Seite aus zu tun. So ist in unserer Schutzlösung Schaumstoff enthalten, der Flüssigkeit beim Gefrieren aufnimmt. Unsere großen Mitbewerber würden so eine Lösung kategorisch ausschließen. Doch wir haben es einfach gemacht und festgestellt, dass diese Methode sehr sicher ist“, erzählt Wurm.

Scale-up-Gründer dominieren beim „EY Entrepreneur of the Year 2021“

Gründer setzen auf Schnelligkeit

Diese Furchtlosigkeit geben die beiden Gründer auch ihren Mitarbeiter:innen mit. „Wir fördern das Scheitern. Uns sind viele schnelle Entscheidungen, von denen 20 Prozent falsch sind, lieber, als wenige, langsame Entscheidungen. Schnelligkeit ist entscheidend im Geschäft“, sagt Wurm. So habe das Unternehmen etwa Prototypen gleich an Kunden verkauft und diese dann mit ihnen weiterentwickelt.

Über weite Strecken hat sich Single Use Support mit Bootstrapping durchgeschlagen und war dabei trotzdem nach eigenen Angaben immer profitabel. Was die Jungfirma auszeichnet, sind laut Wurm nämlich vor allem Schnelligkeit bei der Entwicklung von Prototypen und außerdem cleveres B2B-Marketing. „Wir haben immer bei Kunden Freunde gefunden, die wir überzeugt haben, die dann in ihrer eigenen Firma herumgelaufen sind und uns verkauft haben. Das Geschäft im B2B-Bereich ist immer Vertrauenssache“, so der Mitgründer.

Single Use Support: CEO Thomas Wurm über das Scale-up aus dem Bilderbuch

Single Use Support ist hochprofitabel

Single Use Support ist mit seinen Produkten äußerst erfolgreich. So verkauft die Firma in diesem Jahr voraussichtlich zwischen 60.000 und 70.000 Transportbeutel. Diese sind mit dem Preis von einigen hundert Euro relativ günstig, doch das Unternehmen bietet auch ganze Anlagen an, die mehrere Hunderttausend Euro kosten können. Von diesen hat das Scale-up weltweit schon mehr als 100 verkauft. Somit hat Single Use Support laut Wurm mittlerweile eine EBIT-Marge im zweistelligen Bereich erreicht.

In Zukunft steht für das Scale-up Großes an: So soll der Umsatz bis 2025 eine halbe Milliarde Euro betragen. Außerdem planen die beiden Gründer einen massiven Ausbau der Produktionskapazitäten. An einem neuen, zweiten Standort in Tirol sollen sie versechsfacht werden, um den Wachstumsmarkt der Zell- und Gentherapie zu bedienen. Zehn bis 20 Millionen Euro Investment für neue Transporttechnologien für diese Therapien und deren Produktion sind dafür eingeplant.

Scale-up bleibt Heimat Tirol treu

Trotz all dieser großen Pläne bleiben die beiden Founder der Woche ihrer Heimat Tirol verbunden. „Wir sind beide in der Region verwurzelt und können uns nicht vorstellen, mit unseren Familien woanders hinzuziehen. In der digitalen Welt haben wir es auch ohne lange Dienstreisen und Umzug zum Scale-up geschafft. Deswegen werden wir Tirol weiterhin treu bleiben“, versichert Wurm.

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