Founders in Europe: Das ist das neue Ding von Benjamin Ruschin und Michael Ionita
Der eine hat sich einen Nachfolger bei WeAreDevelopers geholt, der andere hat seinen Job als CTO bei Walls.io an den Nagel gehängt – damit sie gemeinsam nun Vollzeit ein neues Ding durchziehen können. Benjamin Ruschin und Michael Ionita starten heute offiziell mit ihrem neuen Projekt Founders in Europe und der zugehörigen Firma BAM & Partners GmbH, die ihnen 50/50 gehört. Die Mission: die nächste Generation von Gründern in Europa auszubilden – und vielleicht auch mit Investments zu versorgen.
„Wir möchten nicht länger dabei zusehen, wie die europäischen Startups das Schlusslicht in der internationalen Startup-Szene abbilden. Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, europäische Startups schneller zum Erfolg zu führen“, sagen die beiden. Und deswegen bieten sie ab August 2021 ein 12-wöchiges, kostenpflichtiges Startup-Training via Video an, in dem die Teilnehmer 5 Skills lernen sollen: Leadership, Go-to-Market, Sales, Produkt-Skalierung und Marketing. Ruschin ist dabei eher für die Sales-seitigen Inhalte zuständig, während Ionita aus der Produktecke kommt.
Wie sorgt No Code für die Demokratisierung des Programmierens, Michael Ionita?
Kostenpflichtige Online-Kurse
Während der 3 Monate lange Online-Kurs kostenpflichtig sein wird („im mittleren vierstelligen Bereich“, heißt es), soll den besten Startups in dem Accelerator-Programm am Ende dann ein sechsstelliges Pre-Seed-Funding winken – eine verlockende Sache natürlich.
„Wir nutzen die 12 Wochen, um herauszufinden, wer die besten Founder sind, in die wir investieren wollen“, sagt Ruschin. Er und Ionita wollen dann gemeinsam mit anderen Investoren investieren – aber wie das genau passieren wird, steht derzeit noch nicht fest. auch sollen neben Ruschin und Ionita noch andere Gründer ihr Know-how in die Kurse einbringen – wer das sein wird, wird aber vorerst noch nicht verraten.
„Das ist kein Nebenprojekt“
In der erste Runde des Programms ab August rechnen die beiden mit „ein paar Dutzend“ Teilnehmern, 2022 dann mit „einigen Hundert“. „Wir sehen wenige Player am Markt, die ein so umfangreiches E-Learning anbieten“, sagt Ionita. Zusätzlich zu den Live-Video-Sessions will man etwa Templates für Businesspläne und Feedback-Runden anbieten, um möglichst praxisnah bei den zahlenden Teilnehmern zu sein. Die Inhalte sind alle komplett in Englisch, um auch angehende Gründer aus dem EU-Ausland ansprechen zu können.
„Das ist kein Nebenprojekt“, sagt Ionita. „Für mich ist es der nächste No-Brainer-Schritt. Ich habe in meiner Geschichte immer Firmen aus der Patsche geholfen. Ich habe jetzt noch viel mehr Bock, noch mehr Menschen beim Gründen zu helfen.“ Ruschin lernte er bereits 2010 kennen, als beide für das mittlerweile pleite gegangene Wiener Startup Yasssu tätig waren. die neue Firma ist schlank aufgestellt. „Wir investieren unser eigenes Geld, aber es ist natürlich sehr lean“, sagt Ruschin.
Rudi Bauer: StepStone-Manager steigt bei WeAreDevelopers ein
Aufbruchsstimmung
Und das Marktpotenzial? E-Learning ist in der Corona-Krise natürlich stark gewachsen und für viele zur Selbstverständlichkeit geworden. Und: „Es gibt jetzt so eine Aufbruchsstimmung in der Krise, wo viele Leute draufkommen, dass sie ihre Sideprojetcs zu echten Firmen auszubauen“, sagt Ruschin. Auf diese neue Gründerwelle setze man – denn dort sind für sie die künftigen Kunden und Investmentziele zu finden.