Übernahme

FragNebenan: Neuer Eigentümer will Nachbarschafts-Netzwerk österreichweit ausrollen

Thomas Heher, der neue Eigentümer von FragNebenan. © FragNebenan.com, T. Heher / Montage Trending Topics
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Thomas Heher kennt man in Wien vor allem als einen der Mitgründer des Musikmagazins The Gap und als Initiator des Musikfestivals Waves. Jetzt steigt der 46-jährige Unternehmer ins Digital-Business ein. Denn er hat sich das ehemalige Startup FragNebenan gekauft und will das virtuelle Nachbarschafts-Netzwerk nun mit neuem Leben befüllen. Heher will dabei die bisher auf größere Städte fokussierte Plattform auch in kleinere Gemeinden in Österreich bringen – und führt dafür sogar eine eigene Währung ein.

„Die Gründer sind 2018 ausgestiegen, und die verbliebenen Eigentümer haben einen neuen Betreiber gesucht. Ich habe mir das angesehen und dann das Potenzial erkannt“, sagt Heher im Gespräch mit Trending Topics. Bei FragNebenan.at, das bereits 2015 an den Start ging, waren zwischenzeitlich auch die Uniqa und AC & Friends beteiligt. Doch die wollten nicht noch einmal Geld in das Unternehmen pumpen, woraufhin Heher sich dann dazu entschied, es auf eigenen Faust zu versuchen. „Es war kein Schnäppchen, ich habe das mit Eigen- wie Fremdkapital gestemmt. Aber die Plattform trägt schon zum Deckungsbeitrag bei.“

Alternative zu Google Maps und Facebook-Gruppen

Etwa 60.000 Nutzer in Österreich, die meisten aus Wien und nicht mehr alle aktiv, hat Heher bei FragNebenan übernommen. Nun gilt es nicht nur, diese zu reaktivieren, sondern die Zahl in den nächsten zwei Jahren auf 100.000 steigen zu lassen. „Die Plattform ist technisch am Ende ihrer Lebenszeit angekommen ist, weil manche Sicherheits-Updates nicht mehr gemacht werden konnte. Ich habe dann erkannt, dass man alles neu programmieren müsste“, sagt der neue Eigentümer. Deswegen setze man nun auf eine White-Label-Lösung aus den USA, mit der man Social Networks mit starkem geolokalen Fokus betreiben kann. Der Relaunch ist abgeschlossen, nun folgen regelmäßig Updates zu neuen Funktionen.

„Diese Nachbarschaftshilfe ist extrem verloren gegangen“, sagt Heher. „Ich will eine Alternative zu Google Maps und Facebook-Gruppen bieten. Bei uns geht es um Solidarität und Nachbarschaftshilfe und nicht um Selbstdarstellung.“ Um die Plattform zu monetarisieren, gibt es mittlerweile auch Kleinanzeigen. Lokale und Handwerksbetriebe können kostenlose Seiten (ähnlich Facebook Pages) erstellen, um 15 Euro pro Monat bekommen sie mit voll ausgestatteten Online-Shop mit Versand und Payment. Dann können sie mit Werbebotschaften im lokalen Netzwerk Nutzer zu sich locken.

Ein Taler, aber ohne Blockchain

„Es wird eine App geben, die Ende April und Anfang Mai kommen wird. Und: Es gibt eine eigene Währung, und zwar den FragNebenan-Taler“, kündigt Heher an. Diese Taler können sich Nutzer für Aktivität auf der Plattform (z.B. 1 Taler für 1 Like) verdienen und dann gegen Features (z.B. Werbefreiheit für einen Monat um 2.000 Taler) eintauschen. Auch Geschäftstreibende können sich Taler verdienen, um diese dann gegen Werbeanzeigen zu tauschen. Aber keine Sorge, das Hype-Wort Blockchain ist diesmal nicht im Spiel. „Dazu ist keine Blockchain notwendig, weil die Taler nur innerhalb der Plattform Anwendung finden“, so Heher.

Was dem neuen FragNebenan-Macher noch vorschwebt, sind Kooperationen auf kommunaler Ebene. So sollen in Wien alle Bezirksvertretungen gegen Gebühr eine eigene Seite bekommen, um mit Bewohnern des Bezirks zu kommunizieren. In manchen Bezirken funktioniere das schon sehr gut, weswegen Heher in Zukunft auf noch mehr „Publice Private Partnerships“ hoffe. „Wir schauen jetzt, in einigen Gemeinden eine kritische Masse zusammen zu bekommen.“

Wirtschaftliche Ziele hat sich Heher natürlich auch gesetzt. Großer Vorbild für ihn ist zum einen Nextdoor aus den USA, zum anderen Nebenan.de aus Deutschland, das 2020 mehrheitlich vom einflussreichen Burda-Verlag übernommen wurde. Das Wachstum der Plattform steht für Heher nun am Plan. „Es gibt natürlich weiterhin das Waves-Festival-Projekt, bei The Gap bin ich aber operativ draußen. FragNebenan ist aber jetzt definitiv der Fokus.“

FragNebenan.at: Wiener Start-up vernetzt als „Facebook fürs Grätzel“ Nachbarn – US-Vorbild Nextdoor grüßt

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