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Frankreich investiert eine Milliarde Euro in Kernenergie-Startups

Jimmy Energy: Kernenergie-Startup erhält Finanzierung durch Frankeichs Regierung © Jimmy Energy
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Nachdem Frankreich jahrelang versucht hat, seine Abhängigkeit von der Kernenergie zu verringern, gibt es nun einen radikalen Kurswechsel. Wie Sifted berichtet, hat die französische Regierung im Rahmen ihres Plans France 2030 rund eine Milliarde Euro bereitgestellt, um Nuklearprojekte und Startups zu unterstützen, die kleine Kernreaktortechnologien entwickeln. Die Jungfirmen sollen Probleme bei der Kernenergie angehen, indem sie das Volumen und die Radioaktivität der Abfälle reduzieren, die Möglichkeit des Recyclings von Kernmaterial verbessern und die Sicherheit erhöhen.

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Frankreich vollzieht Kehrtwende bei Kernenergie

Angaben der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) zufolge erzeugt Frankreich weltweit am dritthäufigsten Strom aus Kernreaktoren und liegt damit hinter den USA und China. Allerdings bezieht Frankreich derzeit 62,5 Prozent seiner Energie aus Kernenergie, der höchste Prozentsatz der Welt. Präsident Emmanuel Macron hat ein Gesetz geerbt, das die Abhängigkeit Frankreichs von der Kernenergie von 75 Prozent auf 50 Prozent reduzieren soll. Kernkraftwerke sollen laut dem Gesetz stillgelegt und durch alternative Energiequellen wie Solar-, Wind- und Wasserkraft ersetzt werden.

Doch Anfang 2022, als die Erdgaspreise in die Höhe schossen, der Krieg in der Ukraine die Energieversorgung störte und die Angst vor dem Klimawandel zunahm, entschied sich Macron für den umgekehrten Weg und genehmigte den Bau von sechs neuen Kernreaktoren in Frankreich. Im Dezember 2023 beklagte Macron, dass die Regierung ein Jahrzehnt lang in Sachen Kernenergie blockiert gewesen sei. „Die Dinge haben sich völlig verändert“, sagte er.

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Jimmy Energy: Mikroreaktoren für Industrieanlagen

Die sechs neuen Reaktoren baut und verwaltet der französische Energieriese EDF. Die Regierung hat 42 Millionen Euro bereitgestellt, um in den nächsten zehn Jahren 100.000 Arbeitnehmer:innen im Nuklearsektor einzustellen und zu schulen. Aber auch Startups werden eine Rolle spielen: Die Regierung hat bereits acht Unternehmen ausgewählt, die 102,1 Millionen Euro an Finanzmitteln erhalten werden.

Unter anderem gehört dazu Jimmy Energy, das 2020 an den Start ging und 20 Millionen Euro aufbrachte, bevor es letztes Jahr 32 Millionen Euro von der französischen Regierung erhielt. Die Firma nutzt ältere Kernspaltungstechnologie nutzt, um Mikroreaktoren zu entwickeln, die sich direkt an bestehende Industrieanlagen anschließen lassen. Die von diesen Reaktoren erzeugte Wärme soll billiger sein als die Nutzung fossiler Brennstoffe.

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Staatliche Finanzierung steigert Glaubwürdigkeit

Ein eher experimentelles Startup ist Renaissance Fusion, das an Fusionstechnologie arbeitet, bei der Atome zur Energieerzeugung kombiniert werden. Renaissance hat zehn Millionen Euro von der französischen Regierung erhalten und 15 Millionen Euro an Risikokapital aufgebracht. Ein anderes Unternehmen, NAAREA, entwickelt kleine, modulare Reaktoren von der Größe eines Busses, die sich vollständig in einer Fabrik herstellen lassen. Die Jungfirma verwendet ein „schnelles Neutronen“-Verfahren, bei dem man langlebige radioaktive Abfälle verbrennt, während aufgrund ihrer Größe kein Wasser zur Kühlung des Systems nötig ist.

Bislang hat NAAREA 50 Millionen Euro von Family Offices und Angel-Investoren sowie zehn Millionen Euro von der französischen Regierung erhalten. Das Unternehmen bemüht sich derzeit um eine Series A-Runde in Höhe von 150 Millionen Euro, um seine Entwicklung zu beschleunigen und die Skalierung in Richtung Produktion zu beginnen. Die Jungfirmen setzen also vor allem auf hohe Finanzierungsrunden, während die staatlichen Geldsummen im Vergleich relativ niedrig sind. Doch sie sind durchaus wichtig, denn laut NAAREA steigern sie die Glaubwürdigkeit gegenüber privaten Investoren.

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