Frankreich verbietet Heizgeräte in Gastgärten
In Frankreich sitzt man auch bei kälteren Temperaturen gerne im Gastgarten und „Heizschwammerl“ prägen dann das Straßenbild. Alleine In Paris sollen rund 75 Prozent der Cafés und Restaurants solche Geräte im Einsatz haben, berichtet die BBC. Nach dem kommenden Winter ist damit allerdings Schluss.
Dann läuft nämlich die Schonfrist für die Coronakrisen-geplagte Gastronomie ab und Heizgeräte sind verboten. Gleichzeitig dürfen klimatisierte Geschäfte und Lokale ihre Türen nicht mehr offen halten. Die Maßnahmen sind Teil eines Umweltschutz-Pakets, das aus einer Bürgerbeteiligungs-Aktion hervorgegangen ist.
Hoher CO2-Ausstoß
Heizgeräte im Freien sind ineffizient, da die erzeugte Wärme nicht gehalten werden kann. Dadurch sind sie auch starke CO2-Verursacher. Thierry Salomon von dem französischen Interessenverband für erneuerbare Energie, NegaWatt, schätzt, dass ein Gastgarten, in dem von November bis März 14 Stunden pro Tag mit fünf Gas-Heizgeräten geheizt wird, rund 13,6 Tonnen CO2 erzeuge – das sei soviel, wie ein Auto, das drei Mal um die gesamte Welt fahren würde. Auch elektrische Geräte seien nicht besser, da sie für das Heizen eines Gastgartens mitunter den neunfachen Jahresverbrauch an Elektrizität eines Haushaltes benötigen würden.
Klimaschutz-Bürgerbeteiligung
Das sieht auch die französische Umweltministerin so, die Outdoor-Heizungen als „ökologischen Irrsinn“ bezeichnete. Die am Montag angekündigte Maßnahme geht auf einen Bürgerbeteiligungs-Prozess zurück, der 2019 von Staatspräsident Emmanuel Macron ins Leben gerufen wurde. 150 per Zufall gewählte Franzosen und Französinnen bildeten einen Bürger-Kongress für Klimaschutz und schlugen konkrete Maßnahmen vor, von denen nun einige umgesetzt werden. Neben dem Heizgeräte-Verbot, werden Hausbesitzer zu Sanierungen angehalten und dazu, keine neuen Ölheizungen zu installieren. Auch zwei neue Naturparks und ein Naturschutzgebiet werden umgesetzt.
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