Empowerment

Frauentag: Wie diese Frauen die nachhaltige Bewegung anführen

©mika Baumeister/ unsplash
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Der achte März ist der internationale Frauentag. Weltweit gehen heute die Menschen auf die Straße, um für mehr Gleichberechtigung einzustehen. Die Vereinten Nationen stellen den diesjährigen Frauentag unter das Motto: „Gender equality today for a sustainable tomorrow“, also „Gleichstellung der Geschlechter heute für eine nachhaltige Zukunft“. Damit greifen sie zwei Kernthemen der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung, besser bekannt als Sustainable Development Goals (SDG), auf: die Klimakrise und die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern.

Die Vereinten Nationen wollen daher den Tag nutzen, den Beitrag von Frauen und Mädchen, welche den Weg zu einer nachhaltigen Zukunft durch soziale, wirtschaftliche und kulturelle Errungenschaften für alle ebnen, auch entsprechend zu würdigen.

Auch in Deutschland und Österreich gibt es zahlreiche Vorreiterinnen, welche an der Spitze von Startups oder Umweltbewegungen für eine nachhaltige Zukunft kämpfen. Das nicht nur am heutigen Frauentag, sondern das ganze Jahr. Jede Generation von Frauen arbeitet und kämpft für eine vielversprechende Zukunft der nächsten Generationen. Hier sind nur einige von Frauen geführte Unternehmen oder Bewegungen  aus Österreich und Deutschland, die den Status quo herausfordern und die Welt verbessern wollen.

Klimabewegung:

Greta Thunberg aus Schweden, Luise Neubauer aus Deutschland, Lena Schilling und Katharina Rogenhofer aus Österreich – die Gemeinsamkeiten der Frauen? Sie sind allesamt die führenden Persönlichkeiten von Klimabewegungen. Thunberg startete allein die inzwischen globale Klimabewegung Fridays for Future, Luise Neubauer ist die Hauptorganisatorin der deutschen Bewegung. Lena Schilling wiederum ist die Sprecherin des österreichischen Jugendrates und Initiatorin der Lobau-Bewegung und Katharina Rogenhofer ist die Sprecherin des Klimavolksbegehrens und Begründerin von Fridays for Future Austria. Das Klimavolksbegehren haben mehr als 380.000 Menschen in Österreich unterzeichnet.

Zudem sind inzwischen in Österreich und Deutschland mit Leonore Gewessler (Grüne) und Steffi Lemke (Grüne) auch zwei Frauen an der Spitze der Klima- und Umweltpolitik.

Klimavolksbegehren erreicht 380.590 Unterschriften

CO2-Reduktion

The Climate Choice aus Berlin wurde im April 2020 von Lara Obst, Yasha Tarani und Rey Farhan gegründet und analysiert für bestehende Unternehmen die jetzige Klimabilanz und schlägt anhand dessen vor, welche Maßnahmen es braucht, um sich entsprechend der Klimaziele zu transformieren. Dabei legen sie den Fokus auf die gesamte Lieferkette.

Lubomila Jordanova ist die Gründerin von Plan A. Ebenfalls in Berlin ansässig, liegt auch ihr Fokus darauf, die Emissionen von Unternehmen zu senken. Dafür haben sie eine Software entwickelt, in welcher Unternehmen die Daten über ihren CO2-Fußabdruck automatisiert sammeln können und anhand von  Analysen Emissions-Reduktionspotenzial erkennen.

The Climate Choice: Berliner Startup will die gesamte Lieferkette dekarbonisieren

Erneuerbare Energien

Hydrogrid bietet eine Software-Lösung für Wasserkraftwerke an, die die Stromproduktion intelligent und in Echtzeit an die Wetterbedingungen und Marktpreise anpasst. Dies bringt Kraftwerkseigentümern erhebliche Zeiteinsparungen durch Automatisierung. Die Gründerin Janice Goodenough hat ihr Unternehmen erfolgreich in Norwegen, Schweden, Finnland, dem Vereinigten Königreich und der Türkei ausgebaut.

Das Wiener Startup Greenwell hat die unerschöpfliche Energiequelle der Geothermie schon lange erkannt. Dabei verfolgen sie aber ein besonderes Konzept des Recyclings – Bohrlöcher, in welchen zuvor Öl gefördert wurde, funktionieren sie in Geothermie-Anlangen um. So sollen dann auch in unseren Breitengraden exotische Früchte, Shrimps oder Microgreens durch Erneuerbare Energien gedeihen. Asetila Köstinger ist die Mitbegründerin und CEO von Greenwell. Erst kürzlich eröffneten sie ihre erste Pilotanlage.

Greenwell: Wiener Startup hat das erste Bohrloch für grüne Energie “recycelt”

Klimaresilientes Bauen

Doris Schnepf ist die Mitbegründerin von Green4Cities. Diese analysieren bei zahlreichen Neubauprojekten und Stadtplanungsprojekten die konkreten Auswirkungen auf das Mikroklima in der Umgebung. Dafür hat  das Jungunternehmen eine eigene Software entwickelt. Mit Greenpass kann ermittelt werden, um wie viel Grad die Umgebungstemperatur durch begrünte Fassaden oder einzelne Bäume sinkt, es können Windströmungen und ganz spezielle Pflanzenarten simuliert werden.

Die studierte Ökonomin und Umwelttechnologin Birgit van Duyvenbode gründete das Wiener Startup Reeduce. Diese stellen Lärmschutzwände komplett aus natürlichen Materialien her, nämlich aus Thermoholz, Lehm und Schilf. Die Materialien für die ökologischen Lärmschutzwände stammen aus Österreich, das Schilf bezieht Reeduce etwa vom Neusiedlersee. Mit dem Thermoholz, das Reeduce verwendet, entsteht laut Angaben von van Duyvenbode kein Sondermüll, wie es bei chemisch imprägnierten Holz der Fall wäre.

Reeduce: Startup stellt Lärmschutzwände aus Schilf, Lehm und Thermoholz her

Nachhaltige Ernährung

Eszter Simon und Martin Parapatits sind die Gründer:innen des burgenländischen Startup Phytoniq. Der wachsenden Import-Abhängigkeit Konkurrenz machen – das ist eine der Möglichkeiten des Indoor Farmings. Vertikal übereinander gereiht gedeihen bei dem Indoor Farming Pflanzen fast von allein. Das Licht kommt von LED-Lampen, eine Software unterstützt die optimale Wasser- und Nährstoffversorgung. So sollen Emissionen gesenkt und die Produkton von lokalen Lebensmitteln erhöht werden.

Sarah Lechner ist die Mitgründerin und CEO von Brüsli. Das Wiener Unternehmen produziert Knuspermüsli aus überproduziertem Brot. So wollen sie die Mengen der verschwendeten Lebensmittel reduzieren und zugleich sich für eine nachhaltigere Lebensweise einsetzen. Diese soll in Zukunft auch über weitere Produkte als dem Knuspermüsli hinaus gehen.

Sie ist eine der  bekanntesten Gründerin Österreichs und will kleine Lebensmittelproduzenten mit digitalen Vertriebswegen gegen die Übermacht der Supermärkte stärken. Im April 2021 dafür hat sie eine Reihe bekannter Investor:innen an Bord geholt: Theresa Imre, die Gründerin von markta.

markta: Online-Bauernmarkt sichert sich siebenstelliges Millionen-Investment

FemTech

Ann-Sophie Claus und Sinja Stadelmaier von The Female Company haben eine Reihe von Produkten entwickelt, von Bio-Tampons über Bio-Binden bis hin zu Menstruationstassen. Auf die ungewöhnliche Geschäftsidee kamen die beiden Freundinnen auf einer gemeinsamen Reise nach Indien. Dort stellten sie fest, dass die Menstruation für Frauen eine enorme gesellschaftliche Einschränkung bedeutet – zum Beispiel dürfen Frauen während ihrer „Periode“ keine heiligen Stätten betreten.

Breathe ilo ist eines der ersten CO2-basierten Fruchtbarkeitsmessgeräte der Welt. Das innovative Handgerät misst die CO2-Sättigung, um die Spitzenzeiten der Fruchtbarkeit während des Ovulationszyklus einer Frau zu verfolgen und abzuschätzen. Mit der Markteinführung ihres Produkts hat Lisa Krapinger eine geplante Schwangerschaft viel einfacher und leichter zugänglich gemacht.

Im März 2017 hat Sabine Fallmann-Hauser das Startup Meine Wollke gegründet. Diese haben es sich zum Ziel gesetzt, den Monatshygiene-Markt grüner und bunter zu machen. Heute bietet die Gründerin in ihrem Webshop und auch teilweise im Handel, so bei Bipa, Rewe und Denns Biomarkt, unter anderem wiederverwendbare Slipeinlagen und Binden an, welche den eigenen Angaben zufolge aus  100 Prozent Biobaumwolle bestehen und dazu komplett chemiefrei seien. Dazu verhindern die Mehrwegprodukte Berge von Einwegmüll. Hergestellt werden die Produkte bisher in St. Pölten von sozial benachteiligten Frauen in den GW-Werkstätten.

Female Company: Startup will Tabuthema Periode in Österreich brechen

Social Impact

Das Wiener Startup Impactory bietet seit vier Jahren Spender:innen und gemeinnützigen Organisationen eine Plattform, über die Spenden einfach online abgewickelt werden können. Die Geschäftsführerin ist Elke Pichler. Neben der Digitalisierung des Fundraisings verfolgte das Social-Business 2021 auch verschiedene öffentliche Kampagnen, um auf Problemherde hinzuweisen. Mit der Frauenrechtskampange #14zuviel erreichten sie so im Frühsommer 2021 über 230.000 Menschen und sammelten Spenden für Gewaltschutzmaßnahmen und Frauenhäuser.

Sie ist die Gründerin der Green Marketing Agentur sgreening und hat nun kürzlich mit Ada ein weiteres Startup gegründet: Kosima Kovar. Gemeinsam mit Mitgründer Matthew Ziebarth (CTO) will sie berufstätige Frauen mit Video-Content versorgen, der ihnen hilft, ihre Sichtbarkeit im Unternehmen zu erhöhen.

Bei Oma und Opa schmeckts am besten – das ist auch das Motto der  Vollpension aus Wien. Eigentlich ist das Geschäftsmodell des jungen Startups, Senior:innen in ihren Generationencafés eine Möglichkeit zu geben, ihre Pension aufzubessern. Während der Pandemie mussten die Cafés jedoch schließen. Damit die fleißigen Bäcker:innen nicht plötzlich in die Einsamkeit und Altersarmut abrutschen, überlegten sich die Gründer:innen, Hannah Lux, Julia Krenmayr und Moriz Piffl-Percevic, eine Online-Alternative: Die Backakademie. Damit gewannen sie kürzlich den Staatspreis für Public Relations für die Kampagne #BakeAgainstPoverty.

Vollpension gewinnt mit #BakeAgainstPoverty-Kampagne PR-Staatspreis

 

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