Freebiebox: Wie die neue Firma von Österreichs jüngstem Gründer funktioniert
Der 14-jährige Schüler Moritz Lechner gilt als der jüngste Gründer Österreichs. 2017 ließ er sich von der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ und dem jungen Startup-Millionär Ben Pasternak dazu inspirieren, sein eigenes Unternehmen ins Leben zu rufen. Freebiebox ist ein Service, bei dem man sich Kartons voller Werbegeschenke bestellen kann (Trending Topics berichtete). Startete Moritz von zu Hause und packte die Kisten selbst, hat er jetzt ein Team um sich geschart – und das Projekt in eine eigene Firma gegossen.
„Mit 18 Jahren werde ich offiziell Geschäftsführer von Freebiebox“, sagt Moritz zu Trending Topics. Noch ist er zu jung, um die neu gegründete Freebiebox GmbH selbst zu leiten und Firmenanteile zu halten. Doch mit Hilfe seiner Mutter und weiteren Unterstützern soll das Unternehmen schon jetzt starten können und dann bereitstehen, wenn der junge Gründer seinen 18. Geburtstag feiert.
Mit Hilfe der Mama und Partnern
Die Freebiebox GmbH ist nun folgendermaßen strukturiert. Als Geschäftsführer fungiert der in der Startup-Szene bekannte Unternehmer Kambis Vajargah Kohansal (Ex-whatchado, PrimeCrowd). „Ich bin Mentor bei vielen Startups, aber hier ist es etwas ganz Besonderes. Für mich ist es persönlich auch eine sehr große Herausforderung, weil ich möchte, dass Moritz sowohl unternehmerisch durchstartet, als auch seine Jugend auskostet“, so Kohansal.
Moritz Lechner hätte ihm eine Facebook-Freundschaftsanfrage geschickt, und ein gemeinsamer Bekannter hätte sie dann auch persönlich vorgestellt. „Ich war begeistert, wie weit er in seinem Alter schon ist und wie stark er sich schon mit unternehmerischen Entscheidungen auseinander gesetzt hat“, so Kohansal über den jungen Gründer, der an der Schumpeter Handelsakademie eine Klasse mit Entrepreneurship-Schwerpunkt besucht.
Kohansal hält 3,5 Prozent an der Freebiebox GmbH, genauso wie die neuen Unterstützer Markus Kainz vom Business-Angel-Netzwerk PrimeCrowd, der Business Angel Peter Kraus (Partner Hill Woltron) und die in der Startup-Szene umtriebige Steuerberatungskanzlei Ecovis. Die restlichen 86 Prozent liegen derzeit bei Moritz‘ Mutter Gabriele Lechner. Sobald Moritz 18 wird, gehen diese Anteile auf ihn über. Steigen in der Zeit bis dahin Investoren ein, dann werden diese Anteile verwässert. „Das ist eine super Unterstützung für mich, weil ich so in allen verschiedenen Bereichen einen Ansprechpartner und Unterstützung habe“, sagt Moritz über die neuen Geschäftspartner der Freebiebox.
„Wollen ihn nicht kontrollieren“
Während am Papier die Mama die Mehrheit der Firmenanteile hält und Kohansal Geschäftsführer ist, soll in der Praxis weiterhin Moritz das Sagen haben. „Intern wird alles besprochen und bei großen Entscheidungen wird gemeinsam im Team das Beste für das Unternehmen entschieden“, sagt er. Sein Geschäftsführer fügt an: „Uns ist wichtig, dass nicht das Gefühl entsteht, dass wir ihn kontrollieren. Wenn Moritz von etwas überzeugt ist, dann machen wir das auch so.“
Pläne für den Ausbau der Freebiebox-Services gibt es bereits. Laut Moritz sollen Kunden bald auch Boxen bestellen können, in denen sich Werbegeschenke zu bestimmten Themen finden. Im Herbst soll eine Crowdfunding-Kampagne starten, um Vorverkäufe der Boxen anzukurbeln und für mehr Interesse zu sorgen. 2019 ist dann der Start in Deutschland, und, wenn alles gut läuft, in ganz Europa in Planung. Außerdem wird gerade das Team mit Cofoundern aufgebaut, damit sich Moritz neben der Firma auch auf seine Ausbildung konzentrieren kann. „Neben der Schule ist das eine große Challenge. Aber die Firma erfüllt mich mit Leidenschaft und mir macht es jeden Tag wieder Spaß, daran zu arbeiten. Bis jetzt hat das gut funktioniert.“