Wiener High-Tech-Konzern Frequentis geht an die Börse
Nach dem Börsengang der Marinomed Biotech AG im Februar (Trending Topics berichtete) findet heute der zweite IPO im prime market der Wiener Börse statt. Der Neuzugang im regulierten Markt ist das Wiener Unternehmen Frequentis, des Weltmarktführers für Infosysteme für die Luftraumkontrolle.
Die Aktien der Frequentis AG (FQT) fielen kurz nach Börsenstart um 1,7 Prozent auf 17,70 Euro. Der Ausgabepreis war zwischen 18 und 21 Euro klar höher angesetzt. Aus dem Handel gingen die Papiere am Montagabend mit einem Minus von 1,2 Prozent bei 17,78 Euro. Das Börsenumfeld präsentiert sich hingegen in der Gewinnzone: Der ATX prime legte über ein Prozent zu.
Nachhaltigkeit für das Familienunternehmen
Frequentis ist Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen für sicherheitskritische Aufgaben. „Ein wesentliches strategisches Motiv für den Börsengang war es, die nachhaltige weitere Entwicklung von Frequentis als börsennotierten Familienunternehmen sicherzustellen. Der direkte Zugang zum Kapitalmarkt wird uns dabei unterstützen“, sagt Mehrheitseigentümer Hannes Bardach laut einer Aussendung.
Mit dem Börsengang wird ein Streubesitz von rund 30 Prozent angestrebt. Derzeit hält Bardach 96,6 Prozent, rund 2 Prozent gehören dem früheren Frequentis-Manager Christian Pegritz, weitere 1,4 Prozent dem Technikvorstand Hermann Mattanovich.
B&C Innovation Investments schiebt Börsengang an
Die zur B&C-Gruppe gehörende B&C Innovation Investments hat mit dem Kauf von zehn Prozent der Aktien den Gang auf das Börsenparkett massiv unterstützt. Neben Frequentis hält B&C Innovation Investments Beteiligungen an Flightkeys, Kinexon, Citrine sowie an der TTTech Computertechnik AG.
Die Frequentis-Papiere werden auch im General Standard Markt in Frankfurt unter der internationalen Wertpapierkennnummer (ISIN) ATFREQUENT09 gehandelt.
Insgesamt konnte der Anbieter von Kommunikationssystemen für Flugsicherungen bei seinem Börsengang drei Millionen Inhaberaktien bei Investoren platzieren, davon 1,2 Millionen neuen Aktien aus einer Kapitalerhöhung und 1,5 Millionen Aktien aus dem Bestand des Mehrheitseigentümers Johannes Bardach. Dazu kommen weitere 300.000 Aktien im Rahmen der Mehrzuteilung, die ebenfalls aus dem Bestand von Bardach stammen. Das Platzierungsvolumen beläuft sich auf 54 Millionen Euro. Dem Unternehmen fließen aus der Kapitalerhöhung Bruttoerlöse in Höhe von 21,6 Millionen Euro zu.