Fretello: Sechstellige FFG-Förderung für das Startup mit der Gitarren-Lern-App
Waren es bis dato Menschen, die schon einmal eine Gitarre in der Hand gehabt (und damit geübt haben), wird sich das Linzer Startup Fretello künftig vor allem auf eine ganz frische Zielgruppe stürzen. „Wir wollen Menschen, die absolute Beginner sind, eine App bieten, mit der man das Instrument von Anfang an lernen kann“, sagt Mitgründer Florian Lettner im Gespräch mit Trending Topics.
Bei diesen Kursen soll dabei künftig zunehmend Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Fretello ist prinzipiell als App zum Üben des Gitarrespielens konzipiert und wurde von Lettner und seinem Mitgründer Wolfgang Damm ins Leben gerufen.
Akkorde erkennen
Für die Entwicklung dieser AI, die zuhören und Feedback geben kann, hat sich Fretello jetzt eine Förderung (eine „höhere sechsstellige Summe“) beim FFG-Basisprogramm gesichert. „Die Software soll Gitarristen zuhören können und Feedback geben“, sagt Lettner. Das Neuartige: Man könne damit polyphone Klänge, also Akkorde von Saiteninstrumenten, in Echtzeit erkennen. „Das ist bisher ein nicht optimal gelöstes Problem in der digitalen Signalverarbeitung“, so Lettner.
Man könne Smartphones dazu bringen, diese Leistung zu schaffen, die bisher oft nur unter Laborbedingungen möglich war. Denn die Software könne Hintergrundgeräusche (z.B. laufendes TV-Gerät, Stimmen im Hintergrund) heraus rechnen – dann wäre der Einsatz in Alltagssituationen möglich.
Technologie zur Marktreife bringen
Absolute Beginner sollen mit Hilfe der App bereits nach fünf Minuten Training ihre erste Melodie spielen können, so Lettner. Zuerst gilt es aber, die AI zu meistern. „Das Ziel ist, die Technologie zur Marktreife zu bringen“, sagt der Fretello-Mitgründer. Bei der Entwicklung arbeitet das Startup mit dem Austrian Research Institute For Artificial Intelligence (OFAI) im Bereich Deep Learning zusammen.
Wenn die Software so weit ist, wird sie etwa Fehler beim Greifen der Saiten, beim Tempo oder bei gespielten Akkorden erkennen können. Dazu werden Störgeräusche von der Software herausgefiltert. Das Startup hat derzeit 11 Team-Mitglieder und bis dato rund 200.000 Downloads verzeichnet. Monetarisiert wird die App über kostenpflichtige Kurs-Abos.