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Fretello: Linzer App zum Gitarrelernen zählt 75.000 registrierte Nutzer

Die Fretellp-Gründer Florian Lettner (CEO) and Wolfgang Damm (CTO). © Fretello
Die Fretello-Gründer Florian Lettner (CEO) and Wolfgang Damm (CTO). © Fretello
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Auch wenn die elektrische Gitarre in den USA derzeit der Washington Post zufolge einen „langsamen Tod“ (u.a. wegen dem Boom elektronischer Musik) stirbt – weltweit gibt es immer noch mehr als genug Menschen, die das Saiteninstrument meistern wollen. Genau diesen Prozess wollen die beiden Linzer Startup-Gründer Wolfgang Damm (CTO) und Florian Lettner (CEO) digitalisieren. Ihre Lern-App Fretello (für iOS und Android) wurde Angaben der jungen Firma mit Sitz in der Neuen Werft bis dato rund 75.000 registrierte Nutzer zählt. Einige Hundert Nutzer davon leisten sich die Premium-Version, die mit 10 Euro/Monat bzw. 100 Euro/Jahr zu Buche schlägt.

“Die App horcht zu und bestimmt das optimale Übungstempo für den Nutzer”, sagt Damm, der früher bei der Augmented-Reality-Firma Wikitude in Salzburg als Entwickler tätig war. Anders als andere Apps will man die Nutzer aber nicht einfach Songs nachspielen lassen, sondern ihnen Muster beibringen – etwa die so genannte Pentatonik, auf Basis derer man dann Griffmuster am Griffbrett der Gitarre ableiten kann.

Ausbau zur Lern-Plattform

Die Grundidee zu der App hatte sein Kollege Lettner, der früher Schlagzeug in einer Band spielte und dann auf Gitarre umstieg. Dessen Gitarrenlehrer Helmut Kirisits zeigte ihm die Lernmethode, die heute die App anbietet, und er berät das Startup außerdem in musikalischen Belangen. “Es gibt viele Lern-Spiele, die aber eher nur die Augen-Hand-Koordination trainieren. Dann schaut man aber nur aufs Handy, anstatt auf den Rhythmus zu hören”, sagt Lettner. Fretello hingegen wolle, dass die Nutzer auf den Takt hören und dazu spielen. Der Übungsplan der App sieht vor, dass der Nutzer jede Woche mindestens drei Mal à 20 Minuten zur Gitarre greift. Bereits nach zwei Wochen verspricht die Software messbare Erfolge.

Die Pläne der beiden gehen aber über die Gitarre hinaus. “Wir wollen die führende Plattform für hochwertige digitale Musikausbildung werden”, sagt Damm. Die nächsten Instrumente, für die es Lernangebote geben soll, sind Blasinstrumente und Klavier. Das Kalkül: Anstatt sich Tutorials auf YouTube herauszusuchen, sollen Nutzer künftig zu der App greifen und dort schnell Fortschritte machen können.

Wenn Fender zum Konkurrenten wird

Mit der Idee, Nutzern das Gitarrenspiel per App beizubringen, ist Fretello nicht alleine. Es gibt etwa Guitar Tricks and JamPlay, und der Gitarrenhersteller Fender präsentierte mit „Fender Play“ kürzlich eine mobile Software, die das schnelle Erlernen von Songs verspricht, allerdings derzeit nur in den USA, Großbritannien und Kanada verfügbar ist. Eine Chance für Fretello: Deren Nutzer kommen nicht nur aus den USA, sondern auch aus Europa, Russland oder Japan. Mit Zusatzpaketen in Zusammenarbeit mit prominenten Künstlern will man die App in Folge noch attraktiver machen.

Wie schnell Fretello skalieren kann, hängt vielleicht auch davon ab, ob die beiden Gründer Damm und Lettner einen Investor finden, um das derzeit siebenköpfige Team um neue Entwickler, Designer und Marketing-Spezialisten aufstocken zu können. Noch steht die junge Firma im Besitz der beiden Founder. Beim Business Angel Summit in Kitzbühel pitchten die beiden aber bereits vor einer ganzen Reihe von Investoren.

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