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Fretello: Gitarrenlern-Startup trotz Millioneninvestments in Konkurs – keine Sanierung geplant

© Fretello
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Noch im vergangenen Jahr hat das Linzer Startup Fretello, das für seine Gitarrenlern-App bekannt ist, ein Investment von stolzen drei Millionen Euro eingesammelt (wir berichteten). Gleichzeitig implementierte man erfolgreich ein neues Geschäftsmodell rund um B2B-Partnerschaften. Fretello schien auf einem echten Höhenflug zu sein – doch nun ist es vorbei. Die Jungfirma ist mit gut einer Million Euro in den Konkurs geschlittert, berichtet der ORF. Das 2014 (ursprünglich als App-Agentur) gegründete Unternehmen soll geschlossen werden.

Fretello: Linzer Gitarrenlern-Startup holt sich 3 Millionen Euro Investment ab

Fretello überzeugte Investor:innen und Musikkonzerne

Eigentlich schien alles für Fretello gut zu laufen. Unter anderem sind/waren startup300, der OÖ HightechFonds, der finnische Venture Capital Fonds Sparkmind, der European Super Angels Club (ESAC), die Tractive-Mitgründer Michael Tschernuth und Michael Lettner beteiligt. Nicht nur konnte das Startup Investor:innen überzeugen, sondern auch große Partnerschaften an Land ziehen. So hatte die Jungfirma zuletzt noch Kooperationen mit Sony und Apple sowie den Musikgrößen Yamaha und Thomann am Laufen. Die App kam mit jeder verkauften Yamaha-Gitarre. Mit KI hat die Anwendung User:innen beim Gitarrenspiel geholfen, indem sie etwa Spieltempo und Spieltechnik erkannt und Rückmeldung gegeben hat.

Das kam auch bei User:innen gut an. In Pandemie-Zeiten hatten bereits 800.000 Nutzer:innen ein Gitarrenlern-Abo. Doch auch das hat am Ende nicht gereicht. Am Dienstag hat die Firma beim Landesgericht Linz das Konkursverfahren beantragt, berichtet der KSV 1870. Betroffen sind demnach 26 Gläubiger, von den ehemals 18 Dienstnehmer:innen waren zuletzt keine mehr beschäftigt. Aktiva von knapp 780.000 Euro stehen 1,036 Millionen Euro Passiva gegenüber.

Fretello: Neue B2B-Strategie mit Gitarrenfirmen geht auf

Startup konnte App nicht gewinnbringend verkaufen

„Seit 2016 hat man sich auf die Entwicklung und den Vertrieb einer AI-basierten Lernapp für Gitarre konzentriert. In Zusammenarbeit mit Musikschulen wurde ein interaktiver Lehrplan für den digitalen Unterricht entwickelt. Risikokapitalgeber (Business Angels und Venture Capital Investoren) wurden akquiriert für den Aufbau und die Finanzierung der Vermarktung. Ein gewinnbringender Verkauf der App ist jedoch nicht gelungen und die Umsatzerlöse sind folglich eingebrochen“, heißt es in dem KSV1870-Eintrag.

Laut KSV macht das Unternehmen dafür unter anderem verschärfte Datenschutzkontrollen durch Apple verantwortlich. Dadurch war es offenbar nicht möglich, Facebook-Werbung effektiv zu gestalten. Die Vertriebspartnerschaften hatten außerdem die Erwartungen nicht erfüllt. Die Umsatzerlöse seien eingebrochen. Das Unternehmen soll nun geschlossen werden, ein Neustart ist nicht geplant.

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