Freundeskreis: Pflanzliche Käse-Revolution aus Marillenkernen

Das Wiener Startup Freundeskreis, gegründet von Leo Sulzmann und Mona Heiss, sorgt mit einer innovativen Idee für Aufsehen: Sie haben die erste 100% pflanzliche Käsealternative aus Marillenkernen entwickelt. Ihr erstes Produkt, Cam-mmh-berta, soll den Geschmack und die Textur eines klassischen Camemberts bieten – jedoch komplett ohne tierische Zutaten.
In Österreich leben laut Schätzungen mindestens 100.000 Veganer:innen, und jede:r Vierte ist laktoseintolerant – ein riesiger Markt für pflanzliche Alternativen. Mit einer einzigartigen Fermentationstechnologie ist es den Gründer:innen gelungen, eine nachhaltige und kreislauffähige Alternative zu Kuhmilch-Käse zu schaffen.
Der Beginn einer Mission
Alles begann mit einer persönlichen Herausforderung: Leo Sulzmann entschied sich für eine vegane Ernährung – zum Leidwesen seiner Familie. Diskussionen am Esstisch wurden zur Routine, bis Sulzmann beschloss, eine Alternative zu entwickeln, die alle begeistern kann. Nach unzähligen Experimenten entstand die Cam-mmh-berta: eine pflanzliche, proteinreiche und cremige Käsealternative, die ihren tierischen Gegenstücken in nichts nachstehen soll. Freundeskreis wurde 2023 gegründet und hat seine Fermentationstechnologie mittlerweile sogar zum Patent angemeldet.
Freundeskreis verfolgt das Motto: „Kerne statt Kühe melken“. Die Herstellung ihrer Produkte verursacht 97% weniger CO2 als herkömmlicher Kuhmilch-Käse, bei gleichem Proteingehalt. Der Käse wird mit traditionellen Methoden in Handarbeit hergestellt – jedoch mit rein pflanzlichen Zutaten: Marillenkernen, Wasser, Salz und veganen Reifekulturen. Im Gegensatz zu vielen anderen veganen Käsealternativen kommt die Cam-mmh-berta ohne Zusatzstoffe aus.
Ein weiterer großer Vorteil: Der Fermentationsprozess kann in jeder herkömmlichen Molkereianlage umgesetzt werden. Die Käsealternative wird in traditioneller Handarbeit hergestellt, ganz nach dem Vorbild klassischer Molkereiprodukte.

Nachhaltigkeit und Geschmack vereint
Die Marillenkerne, die sonst als Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenindustrie entsorgt werden, dienen hier als Grundlage für die innovative Fermentationstechnologie. Durch diesen nachhaltigen Ansatz reduziert Freundeskreis nicht nur Lebensmittelverschwendung, sondern schafft auch eine regionale Alternative zu importierten pflanzlichen Käsen aus Cashews oder Mandeln.
Marillenkerne enthalten von Natur aus Blausäure, doch Freundeskreis hat ein einzigartiges Verfahren entwickelt, um diese auf natürliche Weise abzubauen. Im Endprodukt sind garantiert keine Spuren mehr nachweisbar.
„Das nachhaltigste Produkt bringt dem Planeten nur dann etwas, wenn es gut schmeckt.“ Mit diesem Leitsatz hat das Team lange an der perfekten Konsistenz und dem unverwechselbaren Aroma gearbeitet. Herausgekommen ist ein pflanzlicher Camembert, der sich geschmacklich und auch visuell kaum von seinem tierischen Vorbild unterscheidet.

Vom Prototyp zur Marktreife
Die Cam-mmh-berta ist seit vier Monaten in ausgewählten Läden erhältlich und überzeugt mit ihrem nussigen, cremigen und würzigen Geschmack. Je nach Verkaufsstelle kostet das Produkt für die Enkund:innen zwischen 5 und 6 €.
Neben Cam-mmh-berta hat Freundeskreis bereits eine weitere vegane Käsespezialität auf den Markt gebracht: eine pflanzliche Alternative zu Hüttenkäse. Ein drittes Produkt ist bereits in Entwicklung. Produziert wird in einer ehemaligen Käserei im Wienerwald, die früher Kuhmilch-Käse herstellte. Nun erlebt die Produktionsstätte ihren „zweiten, veganen Frühling“.
Langfristig kann sich Freundeskreis auch vorstellen die Technologie ins Ausland zu lizenzieren – bereits jetzt gebe es Anfragen aus Amerika und Asien, so Gründer Leo Sulzmann.
Das Startup sucht nun strategische Partner:innen, um ihre Produkte in den Lebensmittelhandel zu bringen. Ob die Investor:innen von 2 Minuten 2 Millionen von der pflanzlichen Käse-Revolution überzeugt werden können?
Freundeskreis tritt am 25. März bei der Startup-Show 2 Minuten 2 Millionen vor die Investor:innen-Jury. Mehr Infos zu allen Startups der neuen Staffel gibt es hier.