Freyzein: Startup produziert Outdoor-Kleidung ohne Kunststoff
Eine Bergsteigerin erklimmt einen Gipfel, ihre robuste Regenjacke schützt sie vor dem Wind. Ein Wanderer läuft im Regen durch dichten Nadelwald, das Wasser perlt von seiner Jacke ab. Bilder, die so oder ähnlich in jeder Outdoor-Werbung laufen könnten. Die Botschaft: Wer Outdoor-Kleidung trägt, dem ist die Natur wichtig – vermeintlich. Denn viele der Menschen, die am liebsten draußen sind, tragen dabei sehr viel Kunststoff. Dieser belastet die Natur, denn er baut sich nur sehr langsam ab, über Jahrhunderte hinweg. Gleichzeitig bedroht er die Gesundheit der Menschen, denn durch Kunststoff entsteht Mikroplastik, der mittlerweile überall zu finden ist.
Dieser Widerspruch zwischen Naturverbundenheit und Kleidungswahl fiel auch dem Grazer Jungunternehmer Jan Karlsson auf, als er auf den Azoren war und Surfer:innen und Wassersportler:innen in ihren Outfits beobachtete. Er fragte sich, warum man Kleidung produziert, die man über Jahre hinweg trägt, die dann aber auf Jahrzehnte den Planeten belasten. Er beschloss, etwas daran zu ändern und gründete die Outdoor-Marke Freyzein.
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Natur statt Kunststoff
Das Jungunternehmen stellt Outdoor-Kleidung her, die statt aus künstlichen Materialien aus Naturmaterialien besteht. Dadurch sind die Produkte wiederverwertbar und kompostierbar. Ein Bereich, bei der in der Textilindustrie derzeit noch Nachholbedarf besteht. Laut Gründer Karlsson ist Freyzein die weltweit erste Outdoorwear-Bekleidungs-Kollektion, die wasserabweisende Stoffe auf rein pflanzlicher Basis zum Einsatz bringt. Die genauen Bestandteile des speziellen Garns und die eigene Webtechnik wurden speziell für die Produkte entwickelt. Der Herstellungsprozess ist geheim, da derzeit noch Patentierungsprozesse laufen.
Mit dem Aufbau eines Unternehmens hat Karlsson bereits Erfahrung. Freyzein ist nicht das erste Startup, das der Jungunternehmer gegründet hat. Im Jahr 2016 brachte er den Eistee Makawa auf den Markt, der sich seither millionenfach verkauft hat. Makawa steht aber mittlerweile auf eigenen Beinen. „Ich bezeichne mich gerne als Schiffsbauer“, erklärt Freyzein-Gründer Karlsson. „Ich baue gerne Schiffe, die dann irgendwann einmal lernen, alleine auf hoher See zu überleben und um weiterzufahren. So ist das mit Makawa und so sehe ich das auch mit Freyzein“. Gerade widmet sich der Gründer nur noch seiner neuen Outdoor-Marke. Solange, bis sie gelernt hat, selbst weiterzusegeln.